Was für ein Finale. Im letzten Anstieg zum Etappenziel nach Izoard wurde noch einmal deutlich, wie nahe die Favoriten der diesjährigen Tour de France beieinanderliegen. Jeder griff jeden an, doch keiner aus den Top 5 konnte die anderen abhängen. Nur einer schaffte es, sich vier Kilometer vor dem Ziel aus der Gruppe des Gelben Trikots zu lösen und zum Etappensieg zu stürmen. Der Franzose Warren Barguil gewann damit seine zweite Etappe auf dieser Tour und auch endgültig die Bergwertung.
Mit 20 Sekunden Rückstand erreichten die Favoriten das Ziel, wobei der Kolumbianer Jhon Darwin Atapuma, der lange Zeit alleine in Front gelegen hatte, doch noch Zweiter wurde. Er gewann den Sprint vor Romain Bardet und Christopher Froome, die sich mit ihren Plätzen 3 und 4 weitere Bonifikations-Sekunden für die Gesamtwertung sicherten.
Diese Gesamtwertung sieht vor dem Zeitfahren am Samstag in Marseille folgendermaßen aus: Froome hat 23 Sekunden vor Bardet und 29 Sekunden vor dem Kolumbianer Rigoberto Uran. Dem Zeitfahrspezialisten Chris Froome wird der Gesamtsieg wohl nicht mehr zu nehmen sein, auch wenn sein Vorsprung nach wie vor minimal ist. Bardet und Uran werden wohl Platz 2 und 3 auf dem Podium in Paris unter sich ausmachen.
Beste Belgier waren am Donnerstag Serge Pauwels auf Platz 20 und Tiesje Benoot auf Platz 22. Mehr ist zurzeit für die belgischen Radprofis bei Etappen über 2.000 Meter nicht drin.
Am Freitag haben die Sprinter wieder das Wort, auf der Etappe von Embrun nach Salon-De-Provence über 222 Kilometer. Jetzt, wo Marcel Kittel nicht mehr da ist, rechnen sich die anderen Spezialisten natürlich Chancen aus, allen voran Michael Matthews, der neue Träger des Grünen Trikots. Doch auch der Norweger Edvald Boasson Hagen oder der Deutsche John Degenkolb waren oft der Zweitschnellste hinter Marcel Kittel auf dieser Tour. Die Favoriten werden am Freitag auf Sparflamme fahren: Sie denken schon an Samstag, an Marseille, an das Einzelzeitfahren über 22,5 Kilometer.
belga/wb - Bild: David Stockman/BELGA