Es war ein Sprint ohne Marcel Kittel. Der Träger des Grünen Trikots war schon früh abgehängt worden, bereits nach 20 Kilometern, beim ersten Anstieg des Tages. Kittels Mannschaft versuchte zwar ihren Supersprinter wieder an das Peloton heranzuführen, doch vergeblich.
So war der Weg frei den zweitschnellsten Mann des Pelotons, für den Australier Michael Matthews, der innerhalb von nur drei Tagen seinen zweiten Etappengewinn einfahren konnte. Greg Van Avermaet zog den Sprint an, doch wurde 500 Meter vor der Ziellinie von den Spezialisten überholt. Zunächst lag John Degenkolb vorne, doch Matthews schob sich an dem Deutschen vorbei. Der Sprint von Boasson Hagen kam zu spät, um den Australier noch abzufangen.
In der Schlussphase des Rennens verloren erneut einige Fahrer aus den Top 10 der Gesamtwertung wichtige Zeit. Daniel Martin kam mit 50 Sekunden Verspätung ins Ziel und fiel vom 5. auf den 7. Platz zurück.
Auch Alberto Contador liess sich vom wilden Sprint der vordesten Gruppe überraschen und verlor am Ende sogar eine Minute und 30 Sekunden auf das Gelbe Trikot, auf Christopher Froome. Ansonsten keine Änderungen in der Gesamtwertung: Froome hat weiter 18 Sekunden Vorsprung auf Aru, 23 auf Bardet und 29 auf Uran.
Am Mittwoch steht die erste von zwei Bergetappen in den Alpen auf dem Programm. Der legendäre Galibier muss bezwungen werden, zum ersten Mal wieder nach 6 Jahren Pause. Die Etappe führt über 183 Kilometer von La Mure nach Serre Chevalier. Der Galibier ist der letzte von 4 Bergen, 28 Kilometer vor dem Ziel.
Die Tour de France ist aufgrund der knappen Abstände in der Gesamtwertung so spannend wie lange nicht mehr. Froome, Aru, Bardet oder Uran: Alle 4 haben am Mittwoch Chancen auf das Gelbe Trikot.
B/WB