Eva-Maria Palm aus Rocherath-Krinkelt ist Radsportlerin aus Leidenschaft. Letztes Wochenende nahm sie an der belgischen Landesmeisterschaft in Antwerpen teil - und fühlte sich dort alles andere als willkommen. Schon bei der Vorbereitung war sie von der Antwerpener Polizei gestört worden. Und als ihr Rad dann während des Rennens kaputt ging, bekam sie keine Hilfe.
Ihren Unmut darüber hat Eva Maria Palm im Anschluss in einem offenen Brief zum Ausdruck gebracht - und darauf jede Menge Reaktionen erhalten. "Bevor ich den Brief verfasst und veröffentlicht habe, wusste ich natürlich, dass auch negative Reaktionen kommen würden, aber im Endeffekt war ich positiv überrascht, da auch sehr viele positive Reaktionen kamen - selbst von den Flamen, die meinen offenen Brief gelesen haben und mich auch verstehen", erklärt Eva Maria Palm.
"Ich habe allerdings das Gefühl, dass mein Brief von vielen Flamen nicht ganz richtig verstanden worden ist. Es wird die Polizei kritisiert, was aber nicht mein Ziel war. Mein Ziel war es, einfach mal zu zeigen, dass die Flamen oft nicht korrekt mit uns umgehen und ein bisschen Menschlichkeit fehlt. Ich glaube, dass wir uns als deutschsprachige Belgier als Belgier sehen dürfen. Wir lernen französisch und niederländisch und wir passen uns in den jeweiligen Landesteilen an. Dass wir dann nicht als Belgier angesehen werden, ist eigentlich eine traurige Sache", so Palm weiter.
"In meinem Brief ging es wirklich darum, die Flamen anzusprechen und darauf hinzuweisen, dass wir auch noch da sind. Das war keine flämische Meisterschaft, das war eine belgische Meisterschaft. Und ich spreche immer niederländisch, wenn ich mit Flamen zu tun habe, und lasse mir nie anmerken, dass ich deutschsprachig bin. Ich glaube, man kann sich nicht besser integrieren und dass man dann trotzdem nicht so aufgenommen wird, ist sehr schade", sagt sie im BRF-Interview.
wb/mg - Bild: Renate Ducomble/BRF