Roberto Martinez kehrte nach den Experimenten vom Montag wieder zu einer altbewährten Aufstellung für das sechste WM-Qualifikationsspiel zurück. Gegen Estland startete Lukaku als einzige Sturmspitze. Unterstützung sollte von Napoli-Spieler Dries Mertens kommen. Chadli und Carrasco besetzten die Flanken. Im Mittelfeld vertraute der Spanier auf Fellaini, Witsel und de Bruyne. Die Dreierabwehrkette bildeten Kompany, Alderweireld und Verthongen.
Unterstützt von 1400 mitgereisten Fans und mit ungewohnten neongelben Hosen hatten die Teufel zu Beginn der Partie wie erwartet mehr Ballbesitz, konnten sich gegen den Block der Esten aber keine Chancen erspielen.
Der Defensivriegel der Esten hielt bis zur 31. Minute. Estlands Torsteher Akselu verschätzte sich bei der Hereingabe von de Bruyne von der rechten Seite. Mertens konnte mühelos zur belgischen Führung abstauben. Es war das vierte Tor in dieser Qualifikationskampagne für den Napoli-Spieler. Der Bann schien gebrochen, die Teufel taten sich in der Folgezeit aber erneut schwer gegen das blau-schwarze Abwehrbollwerk. Lukaku hatte in der 42. Minute die bis dahin beste Chance des Spiels, scheiterte aber an Aksalu im Tor, der damit seiner Fehler wieder wett machte. Eine Minute später schwächte Dmitrijev seine Mannschaft als er nach überhartem Einsteigen mit gestrecktem Bein gegen Fellaini die Rote Karte sah.
Estland änderte auch nach dem Seitenwechsel nichts an der ultradefensiven Ausrichtung. Zu präsent war wohl noch die 1:8 Packung aus dem Hinspiel. Die Chancen kamen aber für die Teufel. Eine erste gute Möglichkeit hatte Mertens in der 52. Minute.
11 Minuten später hätte es bei einer teuflischen Beschleunigung 2:0 stehen können. Witsels Versuch kann aber zur Ecke geklärt werden. Die Belgier wollten die Entscheidung erzwingen. De Bruyne versuchte es in der 69. Minute mit einem Schuss außerhalb des Sechzehners. Aksalu konnte klären.. In der 73. Minute versuchte es Kompany im Sechzehner nach Eckstoß von rechts, mit ähnlichem Erfolg wie die meisten seiner Mannschaftskollegen zuvor.
Nacer Chadli machte vier Minuten vor dem Spielende den Sack nach Zuspiel de Bruynes zu. Eine Minute später wurden auch die Esten wach. Vassiljev bekam zu viel Raum, konnte Maß nehmen und traf zum Glück für die Teufel nur das Lattenkreuz.
Die Belgier haben nun vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Griechenland und fünf auf den dritten Bosnien-Herzegowina. Beide Kontrahenten kamen nicht über ein 0:0 hinaus.
Das nächste Qualifikationsspiel für die WM 2018 bestreiten die Roten Teufel am 31. August gegen Gibraltar in Lüttich.
CR/ Bild: Belga-DIRK WAEM