Bei der AS startete wie schon beim letzten Heimspiel am vergangenen Mittwoch Babacar Niasse im Tor. Silas Gnaka kam beim Saisonfinale in Roeselare zu seinem Startelfdebüt bei den Schwarz-Weißen. Er ersetzte den gesperrten Diallo in der zentralen Verteidigung.
Welche Wechsel stehen bevor?
Beim letzten Auftritt der Saison standen die Zeichen ohnehin bei einigen Leistungsträgern der Schwarz-Weißen auf Abschied. Während die Wechsel der beiden Goalgetter Onyekuru und Sylla als wahrscheinlich gelten, stehen auch mögliche Transfers von Van Crombrugge und Brüls im Raum. Cases, der auch nicht mehr im Dress der AS Eupen auflaufen wird, befand sich bei Spielbeginn in Roeselare bereits in Spanien. Ungewiss ist auch der Verbleib des deutschen Verteidigers Peter Hackenberg, dem einige Vertragsangebote aus dem europäischen Ausland vorliegen sollen.
Das Spiel in Roeselare war eigentlich reine Nebensache. Lediglich die Frage, ob Onyekuru noch ein Wörtchen bei der Vergabe der Torjägerkanone mitreden konnte, war von Interesse.
Spiel ohne großen Unterhaltungswert
Das Tor machte aber zunächst Saviour Godwin für die Gastgeber in der 9. Minute. Das Spiel hatte keinen hohen Unterhaltungswert. In der 25. Minute hätte es eigentlich nach Zuspiel von Onyekuru auf den Venezolaner Jeffren 1:1 stehen müssen. Der Schuss der Sturmspitze ging aber links unten am Kasten Coppens vorbei.
Bei einem ereignisarmen Spiel waren die Zuschauer dankbar für jede Aktion auf dem Platz, wie in der 30. Minute nach dem schönen Solo von Moussa Wagué über die rechte Seite. Wie schon im Hinspiel dieser Play-Off-Serie konnte Roeselare vor der Pause das 2:0 gegen die AS Eupen erzielen. Davy Brouwers war im Strafraum alleine gelassen worden und konnte mühelos den groß gewachsenen Niasse im Tor überwinden.
Der zweite Durchgang war ähnlich arm an Höhepunkten wie die erste Halbzeit. Nermin Zolotic besiegelte die Eupener Niederlage zum Saisonfinale per Kopf in der 72. Minute (3:0).
Onyekuru verpasst Torjägerkanone nur knapp
Drei Minuten vor dem Spielende wurde der eingewechselte Mouchamps im Strafraum von Roeselare von den Beinen geholt. Onyekuru verwandelte den Strafstoß sicher: Treffer Nummer 21 für den Nigerianer.
Zwei Minuten später folgte der 22. Treffer des Eupener Goalgetters, diesmal per Kopf. Die Torjägerkanone war zum Greifen nah, wurde aber am Ende nicht erreicht, da der Anderlechter Teodorczyk in dieser Saison 15 Auswärtstreffer erzielen konnte. Für Onyekuru langte es nur zu zwölf Auswärtstoren.
Henkel: Wir hatten gute Chancen
Christoph Henkel hatte gehofft, dass die Mannschaft mit einem Sieg in die Pause geht, weil dann die Stimmung besser ist. "Ich möchte das jetzt auch nicht überbewerten. Wäre trotzdem schön gewesen zu gewinnen, das war durchaus möglich heute. Wir hatten zahlreiche gute Chancen, da fehlte uns heute die letzte Effektivität und die letzte Entschlossenheit."
Planung für die nächste Saison läuft
Henkel blickt jetzt aber nach vorne auf die nächste Saison. Die Mannschaft muss verstärkt werden, wenn Onyekuru und Sylla die AS Eupen verlassen, was als sehr wahrscheinlich gilt. "Das ist so im Fußball. Wir sind gefordert, jetzt Lücken zu schließen und zu schauen, wie wir unsere Planung für das nächste Jahr organisieren können [...] Es war entscheidend dafür, dass wir den Klassenerhalt schaffen konnten, dass wir offensiv so stark waren und da müssen wir jetzt entsprechend nachlegen."
Bis zum 31. August kommt auf die Führungskräfte der AS Eupen eine sehr arbeitsintensive Zeit zu: "Bis 31. August geht die Transferzeit, und so lange ist man entsprechend gefordert."
AS-Trainer Condom hatte angekündigt, dass er bis zum Beginn des Trainings Ende Juni einen Großteil des Kaders beisammen haben wolle. Die sportliche Leitung des Vereins unterstützt das. Christoph Henkel: "Das wäre schön. Wenn das gelingen könnte, wäre das eine gute Sache. Wir wollen natürlich dann, wenn es auch wieder losgeht, das Gros der Mannschaft stehen haben. Das ist, glaube ich, im Interesse aller. Und auch für die Spieler ist es gut, wenn sie von Anfang an dabei sind und sich zeigen können."
cr/est - Bild: Kurt Desplenter/BELGA