"Normalerweise reichen Lektoren oder der Verband eine Kandidatur ein, und die werden dann gewählt. In meinem Fall war es so, dass die EHF mich als Lektor ernannt hat, weil ich nun seit sieben, acht Jahren die Risikospiele in der Champions League begleite. Das war durchaus überraschend."
Die erste Aufgabe der Lektoren besteht darin, die Handballschiedsrichter und Handballtrainer weiter zu professionalisieren: "Der Pool der Lektoren besteht deshalb nicht nur aus zwanzig EHF-Delegierten, sondern auch aus zwanzig Top-Trainern", erklärt Convents.
Seit 25 Jahren ist der Eupener im Handball unterwegs. Zuerst als Schiedsrichter, seit einigen Jahren als Delegierter. Ein Delegierter hat zwar keinen direkten Einfluss auf das Spiel selbst, ist aber in den letzten Jahren immer wichtiger geworden: "In erster Linie muss der Delegierte den Spielablauf garantieren, das heißt er kann nur dann eingreifen, wenn ein Schiedsrichterirrtum zu einem verfälschten Resultat führen könnte."
Die wichtigste Aufgabe der Delegierten ist aber, das Bankverhalten zu kontrollieren. Das heißt, darauf zu achten, dass Trainer, Assistenten und Spieler, die auf der Bank sitzen, nicht zu viel Unruhe ins Spielgeschehen hinein bringen.
Ob eine Professionalisierung der Schiedsrichter wie in Frankreich oder Spanien die Lösung ist, bezweifelt Convents: "In den kleineren Ländern wie Belgien ist daran nicht zu denken. Allerdings, irgendwas muss man ja machen."
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