Eine dürftige Kulisse wartete zum Auftakt der Playoffserie. AS-Trainer Jordi Condom ließ zum Auftakt gegen Roeselare José Maria Cases von Beginn an ran. Gegen die Westflamen, die auch zum Auftakt des Pokalabenteuers bezwungen werden konnten, ansonsten keine Veränderungen im Vergleich zu der Startelf, die in den letzten Wochen der regulären Saison die notwendigen Punkte zum Klassenerhalt einfahren konnte.
Die erste Chance hatten die Gäste in der sechsten Minute durch Samy Kehli. Van Crombrugge konnte klären. In der Folgeaktion hatte das Eupener Toptalent Onyekuru die Führung auf dem Fuß. Biebauw im Tor der Gäste konnte aber mit den Fingerspitzen den Rückstand seiner Mannschaft verhindern. Im stillen Stadion konnte Roeselare seine nächste Chance nutzen. Samy Kehli konnte nach genauem Zuspiel von Raphael Lecomte beim zweiten Versuch, völlig von der Eupener Abwehr alleine gelassen, Maß nehmen und van Crombrugge im Eupener Tor überwinden. Kein zwei Minuten später zeigte auch Roeselares Abwehr deutliche Schwächen, die von Sylla aber nicht genutzt werden konnte.
Das Spiel blieb durch das hohe Tempo unterhaltsam. Die Weserstädter brachten den Ball oft sehr ansehnlich bis zum gegnerischen Strafraum, hatten dann aber so ihre Probleme mit dem Abschluss. Effizienter waren die Gäste: Nach Freistoß von Van Eenoo landete der Ball genau vor den Füßen Lecomtes, der ins kurze Eck abzog und zum 0:2 traf.
Die nächste Eupener Möglichkeit erspielte sich Christian Brüls, der sich in den Strafraum durcharbeitete und von François Kompany nur per Foul gestoppt werden konnte. Den Strafstoß Garcias konnte Wouter Biebouw entschärfen. Cases hatte nach Hackenvorlage von Brüls aus der Distanz die Chance zum Anschluss. Aber auch der Schuss des Spaniers ging rechts am Tor vorbei. Bis zur Pause änderte sich nichts mehr und die Stille im Stadion wurde von einem Pfeifkonzert der Zuschauer unterbrochen.
80 Sekunden nach dem Wiederanpfiff hielt Sylla nach scharfer Hereingabe von Cases von der linken Seite einfach mal den Fuß hin. Sein Versuch blieb aber erfolglos. Auf der Gegenseite hatte van Leenoo das dritte Tor der Gäste vor Augen, Diallo konnte aber gerade noch so zur Ecke klären.
In der 53. Minute beendete Eupens torgefährlichster Spieler in dieser Saison die Flaute der Schwarz-Weißen und schloss einen schnellen Konter zum 1:2 ab, als er den Torwart der Gäste verladen konnte und unten rechts einschob. Das Spiel hatte weiterhin hohen Unterhaltungsfaktor. Carlo Dommen traf in der 57. Minute aber nur das Gehäuse von der rechten Seite.
Condom brachte Bassey für Hackenberg, um die letzten 25 Minuten für noch mehr Druck auf der Gästeabwehr zu sorgen. 20 Minuten vor dem Ende wurde ein guter Vorstoß von AS Kapitän Garcia gerade noch so zur Ecke geklärt. Zwei Minuten später zappelte der Ball im Tor. Zolotic hatte das Leder ins eigene Netz gelenkt. Der Unparteiische gab den Treffer aber nicht wegen einer Abseitsstellung Diallos. Weitere drei Minuten später fiel die nun sehr wackelige Führung der Gäste, als Onyekuru mit seinem zweiten Tor des Abends aufwarten konnte.
Eine spanische Co-Produktion sorgte drei Minuten vor dem Ende beinahe für die komplette Kehrtwende im Spiel. Cases konnte den Freistoß seines Landmannes Garcia aber nicht optimal verwerten.
Am Ende blieb es bei dem aus Eupener Sicht enttäuschenden 2:2.
"Wenn du drei Wochen Zeit hast, dich vorzubereiten und dann gegen einen Aufsteiger spielst, darfst du niemals so in ein Spiel rein", gibt sich AS-Spieler Christian Brüls selbstkritisch. Im BRF-Interview sagte er: "Wir bekommen zwei billige Tore rein und waren selbst vom Spielverlauf her nie gefährlich. Selbst mit der zweiten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein. Unterm Strich 2:2 gegen einen Zweitligisten - das ist zu wenig."
Christophe Ramjoie - Bild: Nicolas Lambert (Belga)