"Die Zeiten der, man könnte fast sagen, Feindschaft, die es mal gegeben hat, die sind lange vorbei", sagt Guido Lausberg, der Vereinspräsident des HC Eynatten-Raeren, "inzwischen kennen sich die Vorstände, sie reden miteinander, respektieren sich, die Spieler untereinander ebenfalls. Die Zeiten des "kalten Krieges" sind lange vorbei."
Stefan Vaessen, der Vereinspräsident der KTSV Eupen, hat in beiden Vereinen gespielt: "Ich habe eine sehr schöne Zeit in Eynatten gehabt, da mache ich auch keinen Hehl draus, wie auch in Eupen. Es ist wichtig, dass wir Werbung für den Handball in Ostbelgien machen, dass wir zusammenarbeiten, dass wir letztendlich Schwachstellen, die beide Vereine noch haben, ausmerzen und beide gestärkt daraus hervorgehen."
Eine Fusion der beiden Vereine wird es nicht geben, denn es ist wichtig, mehrere Vereine beizubehalten. Guido Lausberg: "Wir müssten eigentlich noch zwei Handballvereine in Ostbelgien mehr haben, damit der Sport breiter gestreut ist. Eine Fusion würde dem Handballsport schaden."
Wichtig ist die Förderung des Jugendbereichs. Stefan Vaessen sieht Möglichkeiten, zusammen an Schwachstellen zur arbeiten: "Warum gehen wir nicht mal andere Wege, um unsere Jugend besser zu machen, die dann in unsere ersten Mannschaften aufrückt - und warum nicht zwei gute Mannschaften auf ganz hohem Niveau?"
Die Zusammenarbeit ist anvisiert, aber es soll nichts überstürzt werden: "Gerade für so etwas sollte man sich keinen bestimmten Zeitrahmen setzen und nichts übers Knie brechen", sagt Guido Lausberg, "man muss die Entwicklung der nächsten Jahre ein bisschen abwarten."
Auch Stefan Vaessen will es langsam angehen: "Wenn einer von uns eine Idee hat, sollte man einfach auf den anderen zugehen, darüber sprechen, gucken, was da machbar ist. Am besten fängt man mit einer Sache an und wenn das fruchtet, warum nicht. Man muss auch schauen, wie sich die Jahrgänge entwickeln."
Im Jugendbereich sind beide Vereine gut aufgestellt. Außerdem: "Beide Vereine sind gesund, wir haben ja keine Not" sagt Stefan Vaessen, "wir haben beide gute Konzepte in der Jugend [...] Was kann man darüber hinaus verbessern? Da macht vielleicht eine Zusammenarbeit Sinn."
wb/est - Foto: Renate Ducombele/BRF