Die letzten Wochen haben bei der AS deutliche Spuren hinterlassen. Anthony Bassey, Amani Lazare, Jeffren, Eric Ocansey und Stammtorhüter Hendrik van Crombrugge fehlten gegen den Rekordlandesmeister verletzungsbedingt. Niasse, Hackenberg und Dufour durften dafür wieder in der Startelf ran. Diallo rückte auf die rechte Verteidigerposition.
Bei den Veilchen war der in Ungnade gefallene Olivier Deschacht gar nicht erst im Kader. RSCA-Coach René Weiler hatte ihn in die B-Mannschaft verbannt. Dafür stand aber Anderlechts polnischer Stürmer Teodorczyk wieder in der Basis.
Erste Chancen für Anderlecht
Das Spiel begann mit einem offenen Schlagabtausch. Die erste Chance hatten die Anderlechter nach zwei Minuten durch ihren Kapitän Hanni. Onyekuru legt sich das Arbeitsgerät in der fünften Minute ein Stück zu weit vor, so dass Kara noch dazwischen rauschen konnte. Weitere drei Minuten später die Anderlechter Führung, als Babacar Niasse einen Ball nicht richtig klären konnte und Hanni die Chance zur Führung nicht liegen ließ.
Anderlecht kontrollierte das Spiel und erhöhte in der 21. Minute auf 2:0 durch Nationalspieler Dendoncker. Ein Eckstoß von Youri Tielemans wurdeper Kopf an den zweiten Pfosten auf den von der AS-Abwehr vergessenen Dendoncker weitergeleitet: 2:0.
Eupener Torschüsse blieben aus. Dufour versuchte es in der 27. Minute aus der Distanz, aber mit eher mäßigem Erfolg. Niasse verhinderte in der 31. Minute den dritten Anderlechter Treffer im Duell mit dem Polen Teodorzcyk.
Die Anderlechter erspielten sich in der Folgezeit weitere Abschlussmöglichkeiten, ohne diese aber zu nutzen. Aus Eupener Sicht stand es nur 0:2 zur Pause.
Zweite Halbzeit
In der ersten Viertelstunde des zweiten Spielabschnitts tat sich nicht all zu viel. Die "Veilchen" kontrollierten das Geschehen auf dem Platz. Leander Dendoncker erhöhte in der 62. Minute mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 3:0. Tielemans legte für den heran laufenden Nationalspieler auf. Der hielt aus 20 Metern drauf und drin war die Kugel nach einem flachen, präzisem Schuss.
Das war die Entscheidung. Drei Minuten danach kann Garcia den Ball ein erstes Mal an diesem Abend in Richtung des Anderlechter Tors bringen. Keine große Gefahr für Boeckx.
Den Schlusspunkt setzte Hanni nach einem direkten "Zuspiel" von Babacar Niasse. Anderlechts Kapitän bedankte sich artig für das letzte Geschenk mit dem Treffer zum 4:o-Endstand
Die Veilchen klettern nach dem Erfolg über die AS Eupen auf den dritten Tabellenplatz. Die AS Eupen rutscht nach der zehnten Saisonniederlage auf Rang 13 ab, hat aber immer noch sechs Punkte Vorsprung auf die beiden Tabellenletzten Mouscron und Westerlo.
Peter Hackenberg: Fehler werden gegen eine große Mannschaft bestraft
"Das ist der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga", sagt Peter Hackenberg im BRF-Interview, "da werden die Chancen extrem hart ausgenutzt, gerade von den Topmannschaften. Da darf man sich Fehler nicht erlauben. Da wurde uns heute eine Lehrstunde in Effektivität erteilt, zumindest in der zweiten Halbzeit."
Dass viele Stammspieler beim Einsatz gegen Anderlecht fehlten, soll nicht als Entschuldigung für das Resultat gelten. "Ich glaube man darf nicht so abgehoben sein und nach Anderlecht fahren und sagen, wir holen da auf jeden Fall was", sagt Hackenberg.
"Wir sind erst letztes Jahr aufgestiegen. Letztes Jahr haben wir noch gegen Mannschaften wir Koksijde und Dessel gespielt. Heute haben wir beim RSC Anderlecht gespielt und haben 4:0 verloren, da gibt es auch nichts schön zu reden. Aber man muss gucken, wo man her kommt, und heute haben wir gegen eine Mannschaft gespielt, die einfach Fehler extrem ausgenutzt hat."
cr/est - Bild: John Thys/BELGA