Jordi Condom veränderte sein Team auf vier Positionen im Vergleich zu Punktgewinn vom letzten Samstag gegen Charleroi. Kapitän Luis Garcia, Siebe Blondelle und Anthony Bassey mussten gegen Kortrijk von Beginn an ran. Babacar Niasse stand wie erwartet zwischen den Pfosten. Lazare, Hackenberg und Dufour mussten auf der Bank Platz nehmen. Stammtorwart van Crombrugge hätte im Pokal ohnehin von der Bank aus zusehen müssen, der Limburger fehlte aber auch verletzungsbedingt.
Trotz der Tatsache, dass dieses Viertelfinale historischen Stellenwert für die AS hat, waren verhältnismäßig wenig Zuschauer im Stadion. Nur 2.371 Zuschauer wohnten der ersten Viertelfinal-Teilnahme in der 71-jährigen Vereinsgeschichte bei. Aus Kortrijk alleine waren 250 Fans auf Kosten des Gastvereins angereist.
Beide Mannschaften warteten erst einmal ab. Sylla brachte das Spielgerät in der sechsten Minute ein erstes Mal in Richtung Gästetor. Michail Sifakis konnte den Schuss aber ohne Probleme aufnehmen. Zwei Minuten später war der Gästekeeper dann aber geschlagen. Nach einer einstudierten Eckstoßvariante konnte Ibrahim Diallo Sifakis aus kurzer Distanz bezwingen. Es war bereits das dritte Mal in diesem Pokal-Wettbewerb, dass den Eupenern das erste Tor des Spiels gelang.
Kortrijks Selbstvertrauen schien nach den drei Niederlagen am Stück im Divisions-Alltag einen deutlichen Knacks bekommen zu haben. Die nächste Möglichkeit hatte AS-Kapitän Garcia nach einem ruhenden Ball in der 19. Minute. Sein Freistoß ging aber über das Tor des griechischen Gästetorwarts.
Wenig später konnte der griechische Schlussmann den Distanzschuss Garcias nur abtropfen lassen. Der mit geeilte Onyekuru konnte aber keinen Nutzen aus der Situation ziehen und beförderte das Leder in Richtung der Gästefans statt ins leere Tor.
Kortrijks Spiel besserte sich zwar mit zunehmender Spieldauer, echte Torgefahr war aber nicht auszumachen. Die Eupener Mannschaft lauerte auf Konter. Sylla versuchte in der 31. Minute, Oyekuru zu erreichen. Zwei Minuten später versuchte er es selber. Beide Male blieben aber ohne Erfolg.
Der Nigerianer Onyekuru hatte in der 38. Minute die nächste gute Chance, nachdem er von Garcia gut auf der linken Seite in Szene gebracht worden ist. Der junge Offensivmann ließ aber zum wiederholten mal an diesem Abend Male Kaltschnäuzigkeit vermissen und scheiterte an Sifakis mit einem schwachen Schuss. Mit der knappen AS-Führung ging es in die Kabinen.
Direkt 35 Sekunden nach dem Wiederanpfiff hatte Cases die erste Chance nach dem Wiederanpfiff, nachdem ihn Bassey von der rechten Seite im Strafraum erreichen konnte. Zwei Minuten später folgte der Spanier mit einem Flugkopfballversuch, der aber nicht gefährlich werden konnte.
In der 54. Minute wurde der enteilte Sylla von Goutas im Strafraum von den Beinen geholt. Nach Rücksprache mit seinen Kollegen zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt. Luis Garcia beförderte den Strafstoß sicher zum 2:0 in die Maschen.
Drei Minuten später gab es den nächsten Elfmeter für die Schwarz-Weißen. Diese Entscheidung des Unparteiischen war aber falsch, da Onyekuru nicht von Schlussmann Sifakis berührt worden war.
Jeffren versuchte sich als Elfmeterschütze, scheiterte aber am Griechen im Tor der Gäste. In der 69. Minute gab es die nächste Elfmeterentscheidung zugunsten der Mannschaft vom Kehrweg. An dieser gab es aber nichts zu Rütteln, denn der Arm von Verstraete hatte nichts am Hals Syllas verloren. Der Gefoulte trat selbst an und traf zum 3:0. Das war die Entscheidung.
Oneykuru schloss in der 89. Minute einen Eupener Konter zum 4:0-Endstand ab. Das ist ostbelgische Fußball-Geschichte! Die AS schaffte es auch zum ersten Mal in dieser Saison, wettbewerbsübergreifend die Null zu halten.
Das Halbfinale das Landespokals wird mit Hin- und Rückspiel am 17./18. Januar, bzw. am 1. Februar stattfinden.
Christophe Ramjoie - Bilder: Yorick Jansens/Nicolas Lambert/BELGA