Wie angekündigt hatte Jordi Codom seine Mannschaft im Vergleich zum Unentschieden gegen Westerlo nur leicht modifiziert. Babacar Niasse stand, wie bei der letzten Pokalbegegnung in Roeselare, im Tor. Jose Maria Cases und Peter Hackenberg waren die beiden anderen Neulinge in der Startelf. Siebe Blondelle und Amani Lazare nahmen dafür auf der Bank platz.
Der Coach des FC Brügge, Michel Preud'homme, hatte zwar im Vorfeld angekündigt zu rotieren, schickte aber dennoch die Elf auf den Platz die am Freitag eindrucksvoll gegen Mechelen gewinnen konnte.
Die Eupener waren in den ersten Minuten tonangebend, die erste halbe Torchance in der neunten Minute. Eupens Antwort drei Minuten später durch Al-Abdurahman war da schon etwas gefährlicher für Butelle im Brügger Tor. Weitere drei Minuten später gleich eine Doppelmöglichkeit für die Eupener Sturmspitze Mamadou Sylla. Sein erster Schuss ging über das Tor, sein zweiter Versuch wenige Sekunden später war zu schwach um Butelle in Schwierigkeiten zu bringen.
In der 20. Minute versuchte es Bassey erneut aus der Distanz, nachdem er letzten Samstag ja schon einmal erfolgreich war. Sein Schuss aus 18 Metern flog aber in den Gästeblock. Zwei Minuten später die Führung der Eupener, als Luis Garcia einen Freistoß von links mit einer schönen Flugkurve vorbei an der Mauer im Tor der Brügger unterbringen konnte. Wie schon im ersten Aufeinandertreffen zwischen den beiden Teams am 17. September legten die Eupener gegen Brügge also vor.
Von Brügge kam in der Folgezeit keine Reaktion. Hackenberg konnte in der 33. Minute vor Libombe retten. Keine zwei Minuten später kam Libombe im Sechzehner frei zum Schuss, der aber weit über das Tor ging. In der 38. Minute erhitzten sich nach einem Zweikampf zwischen Al Abdurahman und Van Rhijn kurzzeitig die Gemüter, die mit einer Gelben Karte für die beiden Hauptdarsteller endete. Kurz vor der Pause noch einmal Alarmstufe rot im Brügger Strafraum, als Stefano Denswill in extremis vor Sylla zur Ecke klären konnte.
Die AS Eupen erhöhte drei Minuten nach dem Wiederanpfiff auf 2:0. Onyekuru nutzte gleich mehrere Fehler der Brügger Hintermannschaft und schob den Ball ins lange Ecke. Erst in der 56. Minute so etwas wie ein Lebenszeichen des FC Brügge, der bis dahin sehr statisch wirkte. Jelle Vossen platzierte den Ball aber unten rechts am Tor vorbei.
Für die Schwarz-Weißen ergaben sich nun Kontermöglichkeiten. Sylla vergab so eine in der 58. Minute. Statt Vorentscheidung für Eupen verkürzte drei Minuten nach der Kontermöglichkeit Hans van Aken per Freistoß auf 1:2. Der Ball schien keineswegs unhaltbar.
In der 66. Minute war alles wieder offen, als der Brügger Torgarant Jelle Vossen völlig alleine gelassen wurde im Eupener Strafraum und dann zum 2:2 traf. Brügge hatte nun Betriebstemperatur erreicht und setzte die Eupener Verteidigung unter Druck. Glück in der 78. Minute, als Niasse schnell nach unten abtauchte beim Schuss von Jelle Vossen und somit seine Mannschaft vor einem Rückstand bewahrte. Die Brügger Absichten waren deutlich. Die Mannschaft wollte keinesfalls in die Verlängerung.
Die besseren Chancen, in Führung zu gehen, hatten aber die Eupener. Nach einem Eckstoß verhinderte nur der Querbalken die neuerliche Eupener Führung in der 84. Minute.
Blondelle schoss die AS Eupen in der Nachspielzeit ins Viertelfinale nach einem Eckstoß von Luis Garcia. Die Pokalsensation war perfekt.
Christophe Ramjoie - Bild: Bruno Fahy/Belga