Den Umstieg begründet Jérome Feyen unter anderem mit dem hohen Zeitaufwand durch weite Fahrten zu den Rennen und viele Trainingsläufe, um letzten Endes auch mithalten zu können.
An die leistungsstarke R1 hat er sich relativ schnell gewöhnt: "Als ich zum ersten Mal damit gefahren bin, habe ich mich direkt gut amüsiert, aber die Umstellung war doch groß. Zur Saisonmitte klappte es dann schon recht gut," sagt Jérôme Feyen im BRF-Interview.
Das Jahr diente ihm denn auch eher zu Trainingsfahrten und zum Testen. Aus seinem Rennenkalender stechen die "Sechs Stunden von Spa-Francorchamps" heraus. Im Qualifying holten Jérôme Feyen und sein Team Startposition neun und den ersten Platz bei den Junioren heraus, doch lief es dann nicht wie geplant: Beim Start sprang erst das Motorrad nicht an.
Und als er dann losfuhr, wurde er in einen Unfall verwickelt: Beim Sturz brach er sich einen Finger an und zog sich eine Fußprellung zu: "Wir haben das Motorrad wieder bereit gemacht. Aber dann sind auch noch die Motorräder der Teamkollegen in Panne gefallen, so dass wir auf meiner Maschine das Rennen zu Ende gefahren sind, aber da war dann halt kein gutes Ergebnis mehr drin." Das Team landete auf Platz 53.
Daneben bestritt Jérôme Feyen auch ein paar Rennen in der Serie "Classics". Hier ging er für das Wild Thing Racing Team an den Start, so in Mettet oder bei den "Vier Stunden von Spa", wo er zusammen mit Bruno Weynand aus Weywertz auf einer Martin-Suzuki 1100 (Baujahr 1980) Platz 16 belegte.
Das letzte Rennen dieser Serie fuhr Jérome Feyen in Südfrankreich: "Da hatten wir nur Probleme und Pannen - schade. Denn die Strecke ist sehr schön, vom Wetter her hat es auch gepasst, nur das Motorrad wollte nicht."
Für nächstes Jahr hat sich der Deidenberger nun wieder einiges vorgenommen: einige Läufe in der belgischen Superbike-Meisterschaft, Langstreckenrennen in Deutschland (den Reinoldus-Cup am Nürburgring) und eventuell auch wieder die "Classics". Daneben stehen im Winter Testfahrten in Spanien auf dem Programm.
Gerne würden Jérôme Feyen und sein Umfeld mal an einem Motorrad-Weltmeisterschaftslauf teilnehmen. Sie haben sich auch schon die Zeiten möglicher Konkurrenten angeschaut. Aber das ist natürlich auch eine Frage des Budgets.
Jetzt erst einmal steigt am 13. November eine Saisonabschlussparty in Deidenberg. Dabei werden ab 10 Uhr in der Festhalle "Zum Tünnes" auch die WM-Läufe in Valencia (samt Warm Ups) auf Großleinwand gezeigt. Und es werden mehrere Rennmotorräder ausgestellt, darunter natürlich das von Jérôme Feyen und die Maschinen seiner Partner im kommenden Jahr. Nicht zuletzt hat sich auch Noah Krämer aus Schönberg mit einer Maschine angesagt, mit der er das Hillclimbing bestreitet.
Stephan Pesch - Fotos: Privat