Für Fabian Schiller konnte es dieses Jahr nicht besser laufen. Der 19-Jährige aus Bonn ist mit dem belgischen Team Marc VDS in die Renault Sport Trophy eingestiegen - und hat direkt alle drei Titel eingefahren: den Titel der Sprint-Wertung, gemeinsam mit Teamkollege Markus Palttala aus Eupen den Titel der Langstreckenwertung und auch den Herstellertitel. "Wir hatten richtig gute Leute, waren ein richtig gutes Team. Wir beide haben einen ähnlichen Fahrstil. Das Auto war für uns beide also immer gut. Am Ende war's die Zusammenarbeit zwischen allen, die einfach gestimmt hat", sagt Schiller im BRF.
Und das direkt im Premierenjahr. Nur ist das Premierenjahr auch gleichzeitig das letzte Jahr. Renault hat diese Serie zum Saisonende nämlich überraschend eingestellt. Auch Fabian Schiller kann sich die Entscheidung nicht erklären. "Wir stehen alle mit einem Fragezeichen da", sagt er im BRF. "Es ist sehr schade um die Autos, weil die Autos mega gut waren, hat echt Spaß gemacht, sie zu fahren. Ich glaube, es hat mit dem Einstieg von Renault in die Formel 1 zu tun, dass unsere Serie eingestellt wird."
Was mit dem Wagen geschieht, ist noch unklar. "Renault hat zwar ein Kit bereitgestellt, um das Auto in einen GT3-Wagen zu verwandeln, aber ich glaube nicht, dass das Auto wirklich dafür gebaut ist", schätzt Fabian Schiller. So sei der Wagen für die Langstrecke nicht zuverlässig genug.
Die Zukunftspläne bei Fabian Schiller stehen auch noch nicht fest. Er hofft, dass er weiter mit Marc VDS zusammenarbeiten kann. "In welchem Bereich, werden wir sehen. Ob im GT-Bereich, ob im Prototypen-Sport, das werden wir sehen. Da fangen jetzt erst die Gespräche an", sagt Schiller.
Das Fanevent in Eupen begeisterte auch den Profi. "Das ist echt 'ne coole Sache, nicht nur für die Fans. Hier sind viele erfolgreiche Fahrer aus der VLN. Man trifft sich am Ende des Jahres und kann ein paar Gespräche mit den Kollegen führen."
Beim Kartevent waren auch zwei Fahrer aus Belgien dabei. Die einzige Dame unter den Profis war Sarah Bovy, die dieses Jahr die Rennserie Lamborghini Super Trofeo gefahren ist. Der zweite Belgier war Nico Verdonck, der unter anderem in der VLN-Langstreckenmeisterschaft unterwegs war.
Sarah Bovy - 26 Jahre, Brüssel
"Ich finde, wir haben uns in der Lamborghini Super Trofeo ganz gut geschlagen, mein Teamkollege Ben, das Team Leipert und ich. Auch wenn die Autos die gleichen sind, investieren nicht alle die gleichen Mittel. Andere Teams setzen drei oder vier Mal zwischen den Rennen Testfahrten an. Wir haben nur vor der Saison einmal getestet. Unter diesen Voraussetzungen ist es doch eine tolle Leistung, immer um einen Platz unter den besten zehn der Kategorie zu kämpfen."
"Im letzten Rennen habe ich mich vom letzten Rang ganze 20 Plätze nach vorne gekämpft, und das innerhalb von 20 Minuten. Das ist doch nicht übel. Ich habe dieses Jahr sehr viel gelernt. Lamborghini ist zufrieden, und das war mein Ziel. Sie haben mir schon signalisiert, dass sie gerne weiter mit mir zusammenarbeiten möchten. Also: ein sehr gutes Jahr 2016."
Nico Verdonck - 31 Jahre, Brüssel
"Ich hatte kein komplettes Programm dieses Jahr und bin also einzelne Rennen gefahren. Als erstes das Zwölf-Stunden-Rennen von Bathurst in Australien mit dem deutschen Team Prosport Performance, das hauptsächlich Porsche Cayman einsetzt und das in der VLN-Langstreckenmeisterschaft sehr bekannt ist. Das war eine unglaubliche Erfahrung. Ich war noch nie in Australien und dann direkt in Bathurst starten zu dürfen, auf dieser legendären Rennstrecke, war toll. Danach bin ich hauptsächlich VLN gefahren, auch mit Prosport."
"Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring hat es ja dieses fürchterliche Wetter mit Hagelschauern gegeben, da sind wir in einen Unfall verwickelt worden und ausgeschieden. Ich bin auch die 24 Stunden von Zolder gefahren im BMW M235i Racing Cup von Qvick. Wir sind Dritte geworden. Und dann kamen noch drei Rennen in der VLN, im Ford GT von Alzen Motorsport und im Audi R8 von Phoenix. Im Ford bin ich den GT-Streckenrekord auf der Nordschleife gefahren - deshalb gibt es jetzt auch schon einige Anfragen für nächstes Jahr."
Katrin Margraff