Die Handball-Nationalmannschaft befindet sich im Aufwind. Vor vier Jahren noch fast am Boden, feiert die Mannschaft unter Trainer Yerime Sylla nun ihre bislang größten Erfolge und kämpft in der Gruppe sieben gegen Norwegen, Frankreich und Litauen um eine Qualifikation für die Europameisterschaft 2018 in Kroatien.
Den Auftakt machen die Roten Teufel am Mittwoch gegen Norwegen, den Vierten der letzten Europameisterschaft, bevor es dann am Sonntag in Lüttich gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich geht.
Nationaltrainer Yerime Sylla hat für die beiden Partien auch drei Ostbelgier in den 16 Mann starken Kader berufen. Die beiden Brüder Damian und Bartosz Kedziora sind bereits etabliert. Youri Denert ist der Debütant bei den Roten Wölfen. Mit Jean Christoph Hougardy ist auch der Trainer der KTSV Eupen im Betreuerstab der Nationalmannschaft.
Die Vorbereitung auf die beiden Länderspiele begann Sonntagnachmittag. Am Montag standen dann die ersten Trainingseinheiten im Hinblick auf das Norwegen-Spiel auf dem Plan. Neuling Youri Denert fühlte sich innerhalb der Mannschaft direkt wohl.
"Die Mannschaft ist sehr sympathisch. Ob hier drei Sprachen gesprochen werden, das macht keinen Unterschied - jeder versteht sich mit jedem", sagt Youri Denert, der als zweiter Torhüter etabliert ist. "Daraus hat man eine gewisse Verantwortung und muss auf dem Training 110 Prozent geben, um der Mannschaft weiterzuhelfen."
Über allem schwebt natürlich schon das Aufeinandertreffen mit dem Weltmeister. Der Fokus ist aber erst einmal auf das Norwegen-Spiel gerichtet. "Ich glaube auch, dass das erste Spiel schwieriger sein wird", sagt Bartosz Kedziora. "Zum ersten Mal treten wir auswärts an. Und Norwegen spielt einen sehr schnellen, dynamischen und starken Handball. Wir müssen aufpassen, da nicht unter die Räder zu kommen."
"Sonntag wird die Halle voll sein, alle werden zu uns halten. Ich glaube, da wird jeder 150 Prozent geben. Da muss ich mir keine Sorgen machen, dass wir da eine gute Leistung zeigen. Was dann am Ende dabei heraus kommt, werden wir sehen", sagt Bartosz Kedziora.
Volles Haus in Lüttich
Zum Aufeinandertreffen der Roten Wölfe mit den Weltstars des Handballs in Lüttich werden 4.000 Zuschauer in der Countryhall erwartet - eine Rekordkulisse für die belgische Nationalmannschaft und für viele der Spieler ein Traum, der in Erfüllung geht. "Das ist, was man sich immer erträumt: Man will vor einer ausverkauften Arena spielen, jetzt ist es endlich soweit. Etwas Schöneres gibt es für uns auf dem Feld nicht", erklärt Damian Kedziora.
An das letzte Aufeinandertreffen mit der französischen Nationalmannschaft haben die Belgier beste Erinnerungen. 1996 bezwang Belgien den damals amtierenden Weltmeister Frankreich in Bressoux mit 21:20.
Livestream im Netz
Das Spiel in Norwegen am Mittwochabend kann man auch in Belgien sehen: auf der Internetseite des norwegischen Fernsehens.
cr/km - Bild: Christophe Ramjoie/BRF