Jordi Condom hatte bereits bei der abschließenden Pressekonferenz angekündigt, dass er die Mannschaft im Vergleich zur 1:4 Niederlage gegen Mouscron verändern wird. Gleich sieben(!) Veränderungen wurden es. Ocansey und Blondelle kehrten nach überstandener Verletzung wieder zurück, ebenso Kapitän Luis Garcia nach seiner abgesessener Sperre. Auch Diallo durfte wieder in die Startelf. Radebe kam zu seinem ersten Einsatz von Beginn an in der 1. Division A und auch Raoul Kenne hatte seinem ersten Einsatz in dieser Saison. Der letzte neue in der Startelf gegen Waasland Beveren war Jeffren.
Das Freethiel-Stadion war für den Abstiegskrimi nur schwach besucht. Die erste Chance des Spiels hatte Siebe Schrijvers nach einer Standardsituation für die Gastgeber. Van Crombrugge im Eupener Tor konnte den Ball aber wegfausten.
Danach passierte lange Zeit nichts auf dem Platz. Bei beiden Kontrahenten reihten sich die Fehler aneinander. Die nächste Möglichkeit war wieder für die Gäste in Person von Siebe Schrijvers, aber erneut blieb van Crombrugge der Sieger im Duell gegen Waaslands Mittelfeld-Strategen.
Waaslands Nummer 10 war auch an der nächsten gefährlichen Aktion der Hausherren beteiligt, als seine Flanke gefährlich in Richtung Eupener Tor flog, van Crombrugge aber zum zweiten Mal wegfausten konnte. Von Eupen war in der Offensive weiterhin nichts zu sehen.
Auf der Gegenseite versuchte sich Außenverteidiger Laurent Jans mit einem Schuss aus der Distanz. Dieser ging übers Tor der Gäste. Einzig Waasland Beveren sorgte für Druck , während bei Eupen die Fehlerquote immer noch anstieg. Nach 35 Minuten auch der erste Arbeitsnachweis von Waaslands Schlussmann Laszlo Köteles. Der Ungar blieb Sieger im Laufduell um den Ball gegen Jeffren.
Die Eupener hatten nach wie vor einen schweren Stand. In der Vorwärtsbewegung verliert Luis Garcia kurz vor der Pause den Ball. Der Ball gelangt zu Francois Marquet, der zentral völlig frei aus gut 19 Metern abzieht und zum 1:0 trifft.
Mit der ersten Chance der AS Eupen überhaupt konnte Ocansey ausgleichen. Dem Ghanaer reichte eine Körpertäuschung aus, um seine Kontrahenten in der 48. Minute aussteigen zu lassen. Danach zirkelte er den Ball aus elf Metern ins Tor.
Eric Ocansey drehte das Spiel in der 57. Minute im Stile eines Arjen Robben, als er von rechts nach innen zog und von der Strafraumgrenze aufs Tor drauf hielt. Köteles war erneut chancenlos. Innerhalb von neun Minuten hatten die Schwarz-Weißen das Spiel gedreht.
Acht Minuten später war die Freude über die Eupener Führung dahin, als Siebe Schrijvers per Freistoß zum 2:2 ausgleichen konnte. Van Crombrugge im Eupener Tor machte keine gute Figur beim insgesamt 24. Gegentreffer in dieser Saison. Keine zwei Minuten später folgte das 25. Gegentor in dieser Spielzeit. Erdin Demir traf zur 3:2 Führung der Hausherren.
Eupen war nun völlig von der Rolle, denn Radebe leistete sich weitere drei Minuten später den nächsten Fehler in der Abwehr, den Ronnie Schwartz via Innenpfosten zum 4:2 ausnutzte. Zu allem Überfluss gab es für die Diallo in der Nachspielzeit noch die Rote Karte.
Durch die Niederlage rutscht die AS Eupen auf den letzten Platz in der Tabelle ab.
Christoph Henkel: Trainerfrage stellt sich nicht
"Unser Ziel war es, stabiler zu werden und zu Null zu spielen. Das ist uns nur bis zur 44. Minute gelungen", gibt AS-Direktor Christoph Henkel im BRF-Interview zu. "Die Quote an Gegentoren muss definitiv verringert werden, das ist der Schlüssel zu allem. Ich denke, dass wir ausreichend Tore erzielen können, um im Abstiegskampf zu bestehen. Aber wir müssen stabiler stehen."
Nach vier Niederlagen in Folge wird oftmals der Trainer infrage gestellt, nicht so bei der AS-Eupen: "Wir sehen da überhaupt keine Probleme. Es ist ein gutes Zusammenspiel zwischen Mannschaft und Trainer", sagt Henkel.
Am kommenden Wochenende empfängt die AS Eupen am Sonntagabend Gent im heimischen Kehrwegstadion. "Jeder Mannschaft braucht Erfolgserlebnisse, um erfolgreich spielen zu können und die muss man sich hart erarbeiten. Vielleicht ist Gent eine gute Gelegenheit dazu", erklärt Henkel.
Christophe Ramjoie - Bild: AS Eupen/David Hagemann