Im ausverkauften König Baudouin Stadion musste Trainer Roberto Martinez gleich auf den Einsatz mehrerer Stammkräfte verzichten. Dass das Stadion überhaupt ausverkauft war, kann wohl noch als Verdienst von Marc Wilmots bezeichnet werden, der vom Verband günstigere Ticketpreise für Spiele der Nationalmannschaft gefordert hatte.
Der Fußballverband sorgte ohnehin auch für weitere Schlagzeilen, denn die Bekanntgabe der Entlassung des Kommunikationsdirektors der Nationalmannschaft, Bob Madou, wenige Stunden vor dem Anpfiff war mehr als fraglich.
Martinez setzte auf eine Viererkette mit Lazio-Spieler Jordan Lukaku und Meunier auf den Außenpositionen. In der Innenverteidigung das Duo Verthongen und Alderweireld. Mit Christian Kabasele nahm ein Ex-Spieler der AS Eupen bei den Teufeln auf der Bank platz.
Bei den Bosniern stand mit Ervin Zukanovic ein ehemaliger Spieler der AS Eupen in der Startelf, der andere Ex-Eupener Danijel Milicevic war verletzungsbedingt nicht im Kader der bosnischen Mannschaft gegen die Roten Teufel.
Nach kurzem Abtasten, erhöhten die Teufel den Druck hatten aber in der Anfangsviertelstunde keine zwingenden Tormöglichkeiten. Diese hatten die Kroaten nach 19 Minuten. Medunjanin holte außerhalb des Sechzehners aus, sein Schuss ging über das Tor
Eine Minute später musste Jordan Lukaku verletzt runter. Für ihn kam Laurent Ciman, der den Platz des Innenverteidigers Verthongen auf dem Feld einnahm. Der Tottenham-Profi ging dafür auf die Außenbahn. Die Belgier sorgten weiter für Druck.
In der 26. Minute gingen die Belgier durch ein Eigentor der Bosnier in Führung. Emir Spahic lenkte eine Hereingabe Meuniers von der rechten Seite unhaltbar ins eigene Tor. Knapp drei Minuten später erhöhte Kapitän Eden Hazard auf 2:0. Nach einem Fehler in der Hintermannschaft wurde der Chelasea-Spieler von Mertens bedient. Der quirlige Hazard umlief den Schlussmann der Gäste und schob danach ruhig zum zweiten Tor des Abends ein.
Die Bosnier schienen von der Rolle und hatten kurz vor der Pause auch noch Glück nach einer Attacke Bicakcics gegen Mertens nicht die Partie zu zehnt zu beenden.
Mit der komfortablen 2:0- Führung ging es in die Kabinen. Von den Bosniern war auch in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs nicht viel zu sehen. Die Belgier sorgten in der 60. Minute für die Vorentscheidung. Toby Alderweireld lenkt den Ball mit dem rechten Außenriss nach Eckstoß von Mertens zum 3:0. Spätestens jetzt hatten die Zuschauer die schwache EM verziehen.
Die Teufel waren drückend überlegen, gingen aber fast schon fahrlässig mit der Chancenverwertung um, wie Romelu Lukaku in der 67. Minute, der völlig frei stehend über das leere Tor schießt. Keine zwei Minuten später Glück für die Hausherren als der Kopfball des eingewechselten Djuric nur an die Latte ging.
Elf Minuten vor Spielende dann aber doch das ersehnte Tor der belgischen Sturmspitze. Lukaku zirkelte den Ball von der Strafraumgrenze unhaltbar ins Tor. Wenige Augenblicke später musste Lukaku verletzt ausgewechselt werden.
Durch den zweiten Sieg im zweiten Qualifikationsspiel führt die belgische Nationalmannschaft die Gruppe H gemeinsam mit Griechenland an. Beide Mannschaften haben jeweils sechs Punkte. Am Montag trifft die belgische Auswahl auf die Nationalmannschaft Gibraltars.
Christophe Ramjoie - Bild: Virginie Lefour/Belga