Florent Claude bestritt seine ersten internationalen Rennen 2008 im Rahmen des IBU-Cups der Junioren. Die erste internationale Meisterschaft wurden die Juniorenweltmeisterschaften 2009 in Canmore. In der Saison 2010/11 dann das Debüt bei den Männern im Leistungsbereich. Im Saisonverlauf gewann Claude in Nové Město als 28. erstmals Punkte.
Beim Staffelrennen der Europameisterschaften 2011 in Ridnaun kam er zum ersten Einsatz bei einem Großereignis der Männer und wurde an der Seite von Jean-Guillaume Béatrix, Ludwig Ehrhart und Rémi Borgeot Sechster. Zum Auftakt der Saison 2011/12 debütierte Claude in Östersund im Biathlon-Weltcup und gewann als 37. des Einzels sofort erste Weltcup-Punkte.
Mittlerweile ist Claude 25 Jahre alt und aus Sicht des französischen Biathlonverbandes nicht mehr gut genug um auf internationalem Niveau unterwegs zu sein. Der ambitionierte belgische Biathlonverband streckte schnell seine Fühler nach dem Sportler aus und die Chemie scheint zu stimmen. Claude ist vom belgischen Biathlonprojekt begeistert. "Ziel ist es, Belgien an die Weltspitze heran zu führen und auch eine Qualifikation für die Olympischen Spiele zu schaffen", sagt Claude im BRF.
Claude bringt Kenntnisse des französischen Verbandes mit nach Belgien und freut sich über den Austausch mit Michael Rösch, dem zweiten Wahl-Belgier des Verbandes. Man könne viel voneinander lernen, um sich weiter nach vorne zu bringen. "Wir tauschen viel über unsere Trainigstechniken aus. Michael Rösch kennt das Training aus Deutschland, ich das aus Frankreich. Da gibt es auf jeder Seite Dinge, die gut laufen und Dinge, die weniger gut sind", sagt Claude.
Bleibt abzuwarten, ob das Dossier der Einbürgerung Claudes schneller abgehandelt wird als das von Rösch, damit die Ambitionen des Verbandes nicht ins Stocken geraten.
Christophe Ramjoie - Bild: BRF