Eine halbe Stunde vor Schluss ist es beim 24-Stunden-Rennen nochmal rundgegangen. Starker Regen von jetzt auf gleich verursachte eine Rutschpartie nach der anderen. In der Bus-Stop-Schikane drehten sich gleich mehrere Autos, prallten teilweise aufeinander oder in die Bande. Allerdings war keins der Spitzenfahrzeuge betroffen.
Der BMW #99 von Sims-Eng-Martin verteidigte die Führung und fuhr nach 531 Runden als Erster über die Ziellinie. Damit gewinnt BMW zum zweiten Mal in Folge - zur Überraschung der gesamten Motorsportwelt. Mit einem Sieg dieses neuen BMW M6 GT3 hatte niemand gerechnet, nicht einmal das Team selbst. Für Maxime Martin aus Brüssel ist es der erste Sieg bei seiner zehnten Teilnahme.
Siebter Sieg in der Familie
"Es ist unglaublich. Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg", reagierte Maxime Martin im BRF-Interview. "Ich bin die 24 Stunden hier schon zehn Mal gefahren. Ich habe keine Worte."
1979 und 1980 gewannen Vater Jean-Michel Martin und Onkel Philippe Martin, 1987 und 1992 legte Jean-Michel Martin nach und nun auch die nächste Generation. "Es ist der siebte Sieg in unserer Familie. Das ist einfach fantastisch."
Auf Platz zwei kam der Mercedes #88 knapp vor dem Audi #28. Dass diese beiden Autos auf dem Treppchen landen, ist ebenfalls eine Überraschung. Der Mercedes #88 von Vautier-Rosenqvist-Van der Zande wurde wie die fünf Schwesterautos nach der Qualifikation mit einer Fünf-Minuten-Strafe belegt, absolvierte diese aber direkt nach dem Rennstart und verlor durch eine Gelbphase nicht allzuviel an Boden.
Der Audi #28 von Vanthoor-Rast-Müller war nach einem Viertel des Rennens in eine Kollision mit dem Jaguar #114 von Palttala-Hirschi-Klien verwickelt, arbeitete sich aber wieder nach vorn. Dabei profitierte Vanthoor kurz vor Rennende von einer Durchfahrtsstrafe für den Mercedes #86 von Jäger-Paffet-Götz, der am Ende auf Rang fünf kam.
Pannen bei Bentley
Der Bentley #8 hatte auch Chancen auf den Sieg, das Team und die Fahrer machten aber zu viele Fehler und mussten sich mit dem vierten Rang begnügen. Soulet-Soucek-Reip bekamen wegen Regelverstößen (unter anderem bei den Boxenstopps und der maximalen Fahrtzeit für einen Fahrer) mehrere Durchfahrtsstrafen aufgebrummt.
Ebenfalls in Führung lag zwischenzeitlich der Audi #6 von Mies-Stippler-Winkelhock, der aber wegen eines Reifenschadens Feuer fing und ausschied. Der BMW #98 gab auf Rang sechs liegend mit Getriebeschaden auf. Der Jaguar mit Markus Palttala kam trotz der Kollision noch ins Ziel: auf Rang 53 von 54 gewerteten Teams.
Katrin Margraff - Bild: Blancpain GT Series