Um es vorwegzunehmen: Chris Froome hat erwartungsgemäß seine Spitzenposition verteidigt - trotz eines mäßigen neunten Platzes und des Sturzes in der technisch anspruchsvollen Abfahrt vor dem Zielanstieg dieser 19. Etappe der Frankreich-Rundfahrt über 146 Kilometer von Albertville nach Saint-Gervais Mont Blanc.
Den Tagessieg der packenden und am Ende durch Regen erschwerten Etappe holte sich Romain Bardet. Es war der erste Tageserfolg für die Franzosen. Bardet verbesserte sich dadurch vom fünften auf den zweiten Platz im Gesamtklassement. Dritter ist jetzt der Kolumbianer Nairo Quintana. Froomes Vorsprung auf den neuen Zweiten Bardet beträgt beruhigende vier Minuten und elf Sekunden. Der Niederländer Bauke Mollema verlor nach einem Sturz den Anschluss an die Gruppe um das Gelbe Trikot und fiel vom zweiten auf den zehnten Rang zurück.
Die 19. Etappe war auf den letzten 20 Kilometern wegen des plötzlich einsetzenden Starkregens und rutschigen Straßenbelags von zahllosen Stürzen überschattet: Auch der Niederländer Tom Dumoulin, zweifacher Tagessieger bei der diesjährigen Großen Schleife, stürzte schwer und musste aufgeben.
Bereits zu einem frühen Zeitpunkt des Tagesabschnitts hatte sich eine 20-köpfige Ausreissergruppe gebildet, die zwischenzeitlich einen Vorsprung von fünf Minuten herausfuhr. Mit dabei war - aus belgischer Sicht erfreulich - auch Thomas De Gendt, der gleich zwei der mächtigen Bergriesen als Erster bezwang. Als er dann wie viele andere abreißen lassen musste, sicherte sich der Pole Rafal Majka die letzten notwendigen Punkte für die Gesamtbergwertung, die ihm auch durch De Gendt nicht mehr zu nehmen sein wird.
Auf den beiden letzten Etappen Samstag und Sonntag wird Chris Froome den Gesamtsieg dieser Tour de France souverän einfahren. Daran bestehen jetzt keine Zweifel mehr. Der Kampf um die weiteren Podiumsplätze dürfte allerdings mit unverminderter Härte fortgeführt werden.
RS - Bild: Yuzuru Sunada (belga)