Die einen nutzen sie, um die Enttäuschung nach dem Ausscheiden der Roten Teufel bei der Fußball-EM wegzustrampeln. Die anderen nahmen die Gelegenheit wahr, bei Touren zwischen 15 und 150 Kilometern die Gegend zu genießen, allein oder mit ein paar Freunden. Und wieder andere machten sogar einen Betriebsauflug daraus: Die Dreiländerfahrt des RSV St. Vith, die jedes Jahr Anfang Juli auf dem Programm steht, ist fast schon so etwas wie ein Selbstläufer.
Rund 500 Teilnehmer waren am Samstag wieder auf den verschiedenen Strecken unterwegs - eine Teilnehmerzahl, die die Erwartungen der Veranstalter übertroffen hat. "Wir haben die Tage zuvor befürchtet, wir würden hier vor leeren Tischen stehen. Das Wetter war ja wirklich nicht hervorragend gemeldet worden. Aber ich muss sagen: Wir sind begeistert von der Teilnehmerzahl, die wir hatten und ich glaube sagen zu können, dass es, wie letztes Jahr, wieder eine schöne Veranstaltung war", erklärt Freddy Steinmetz, Präsident des RSV St. Vith, zufrieden.
"Radsport genießen"
Ein Großteil der Teilnehmer kam aus der Region, aber auch Niederländer, Deutsche und Luxemburger gingen ins Rennen. Einer der Teilnehmer, den die Organisatoren bei einer Trainingswoche auf Mallorca kennen gelernt hatten, hatte sogar eine rund vierstündige Reise von Basel nach St. Vith auf sich genommen. "Es ist schön zu hören, dass es Leute gibt, die das Zusammengehörigkeitsgefühl im Radsport schätzen und die sagen: 'Wenn ihr eine Veranstaltung macht, ich komm hoch - sei es über 400 Kilometer entfernt'", so Steinmetz im BRF-Interview.
Der Radsporttag in St. Vith richtet sich aber nicht nur an Profis - ganz im Gegenteil. "Die Dreiländer-Fahrt in St. Vith möchten wir so gestalten, dass jeder hier hin kommen und einen schönen Tag verbringen kann - ob sehr gut trainiert oder weniger trainiert ist. Er soll einfach hier her kommen und den Radsport genießen", erklärt Steinmetz.
Dementsprechend groß war denn auch das Angebot. Von geführten E-Bike-Tour über Mountainbike-Touren bis hin zu Rennrad-Strecken wurde für jeden Radsport-Fan etwas geboten - nicht zuletzt auch für die Kleinsten, für die es nicht nur einen Trial-Parcours, sondern auch ein Rennen gab. Nachdem der Mountain Bike-Cup für Erwachsene in St. Vith nicht mehr organisiert wird, können sich die jungen Mountain-Biker immer noch hohe Ziele setzen, bei der Mountain-Bike Kids Trophy. Rund 140 Teilnehmer kämpften hier um die Trophäe.
Ostbelgier schnitten gut ab bei Kids Trophy
Beim Rennen der Altersklasse U13 (Benjamine) ging der Pokal an Lukas Holper vom Ligna Systems Team. Tim Rex vom Radsportklub Eupen wurde Sechster. Sebastian Zeimers holte Platz neun in dieser Kategorie.
Bei den U15 (Minimes) kam Noah De Graef vom Ligna Systems Team auf Platz vier. Die Plätze fünf und sechs gingen Kostantin Rex und Dylan Meessen vom RSK Eupen, ihre Vereinskollegen Elias Teller und Stephan Von den Driesch landeten auf den Rängen zehn und zwölf.
In der Altersklasse U11 holte Yann Koelman vom RSK Eupen Patz sieben, Cédric Rosskamp wurde Zehnter und Luis Genten von den Eifel Biker Bütgenbach beendete das Rennen auf Platz 14.
Bei den Küken der U9 schaffte es Antoine Backes vom Ligna Systems Team als Dritter auf das Podium. Jonas Theis wurde Sechster. Marie Genten von den Eifel Biker Bütgenbach war hier das beste Mädchen.
sp/mg - Bilder: Stephan Pesch/BRF