Edoardo Mortara und Nico Müller haben Audi mit zwei Siegen bei den Heimrennen auf dem Norisring ein nahezu perfektes DTM-Wochenende beschert und 14 Jahre ohne ersten Platz auf dem Stadtkurs beendet. Mortaras Erfolg am Samstag in Nürnberg wurde allerdings von einem Unfall getrübt, in dessen Folge die beiden bis dahin führenden Mercedes-Piloten Christian Vietoris und Robert Wickens alle Sieg-Hoffnungen aufgeben mussten. Das gesamte Mercedes-Lager war danach stinksauer auf Audi-Fahrer und Unfall-Verursacher Mattias Ekström.
Am Sonntag verdiente sich Müller seinen Premieren-Erfolg jedoch mit einer tollen Leistung und kluger Taktik. Die Plätze zwei und drei gingen an die BMW-Piloten Tom Blomqvist und Maxime Martin. "Wenn mir jemand vor diesem Wochenende gesagt hätte, dass wir hier mit beiden Fahrern auf dem Podium stehen, dann hätte ich ihm wahrscheinlich nicht geglaubt", sagte Bart Mampaey, der Teamchef des BMW Teams RBM.
"Der Norisring gehört zwar zu unseren Lieblingsstrecken, allerdings waren wir hier nicht immer konkurrenzfähig. Jetzt mit unserem Team ein solches Ergebnis erreicht zu haben, das ist einfach unglaublich. Glückwunsch auch an Nico Müller. Er war heute einfach schneller als wir. Trotzdem können wir stolz auf unsere Leistung sein. Maxime Martin hat wieder in beiden Rennen gepunktet, Tom Blomqvist startete von der Pole und konnte zunächst vorneweg fahren. Ich bin also insgesamt sehr, sehr zufrieden."
Paul Di Resta und Lucas Auer waren auf den Positionen vier und fünf die besten Mercedes-Piloten. Ex-Champion Marco Wittmann wurde Sechster und übernahm mit zwei Zählern Vorsprung die Führung in der Gesamtwertung von Samstags-Sieger Mortara.
Am Start verteidigte Blomqvist die erste DTM-Pole seiner Karriere, dahinter folgten Di Resta sowie die beiden Audi-Piloten Müller und Mattias Ekström. Der Schwede schaffte es einen Tag nach dem viel diskutierten Unfall mit Wickens und Vietoris aber nicht ohne Berührung aus der Kurve und zerstörte bei seinem Rempler gegen Di Resta den Kühler seines Autos. Ex-Formel-1-Pilot Di Resta hatte in der Folge ein leicht beschädigtes Heck und musste Müller schnell passieren lassen.
Auer, der vor drei Wochen am Lausitzring seinen ersten Sieg geholt hatte, nahm Di Restas frühen Boxenstopp als Gelegenheit und setzte fortan Müller und Blomqvist mit Bestzeiten in Serie unter Druck. Ein fast sieben Sekunden langer Boxenstopp kostete Auer dann aber alle Chancen auf einen Spitzenplatz. Sowohl Di Resta als auch Martin musste der Österreicher vorbei lassen. Müller wartete am längsten mit dem Pflichtreifenwechsel - und setzte sich bei der Rückkehr auf die Strecke knapp vor Blomqvist.
dpa/km - Bild: BMW