Marc Wilmots hatte sein Team im Vergleich zur Auftaktniederlage gegen die Italiener taktisch neu ausgerichtet. Fellaini, Ciman und Nainggollan rutschten aus der Startelf. Yannick Carrasco, Thomas Meunier und Moussa Démbelé rückten in die Anfangsformation. Lukaku erhielt in der Spitze erneut das Vertrauen - trotz seines eher unauffälligen Auftritts gegen die Squadra Azzura. Auch Kevin de Bruyne war in den Augen des Nationaltrainers fit genug, um es gegen die Iren aufzunehmen. Ihm kam im Vergleich zum Italien-Spiel diesmal eine zentralere Rolle zu.
Die Iren starteten wie erwartet mit einem starken Abwehrriegel. Die Teufel waren in der Anfangsphase offensiv bemüht, um diesen zu durchbrechen.
Von der Iren war in der Anfangsviertelstunde gar nichts zu sehen. Die erste Chance des Spiels hatte Eden Hazard in der 21. Minute. Seine Direktabnahme ging aber über das Tor der Iren.
Drei Minuten später erzielte Yannick Carrasco die vermeintliche Führung der Belgier, die wegen Abseitsstellung des Atletico-Profis beim Klasse-Zuspiel von de Bruyne nicht gegeben werden konnte.
Das Spiel der Teufel wirkte über weite Strecken des ersten Durchgangs oft zu statisch gegen die kompakte irische Abwehr. Erst in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit kam etwas mehr Bewegung ins Spiel der Belgier. Toby Alderweireld hatte wenige Augenblicke vor der Pause per Kopf die Möglichkeit zur belgischen Führung. Sein Ball konnte noch vor der Linie gerettet werden.
Bei der letzten Aktion der ersten Halbzeit bekam Carrasco bei einer üblen Aktion einen Tritt gegen den Fuß. Der Atletico-Profi konnte aber weiter machen.
Mit der ersten Aktion der zweiten Halbzeit brachte Romelu Lukaku die Führung der Belgier. Der Everton-Spieler schloss in der 48. Minute einen schnellen Konter der Teufel mit einem platzierten Schuss zum 1:0 ab. Im Anschluss ging es ab in die Arme von Nationaltrainer Marc Wilmots, um sich für das in ihn gesetzte Vertrauen zu bedanken.
Die defensive Haltung musste die irische Elf nun aufgeben. Axel Witsel erhöhte in der 61. Minute per Kopf auf 2:0. Die Hereingabe kam von EM-Neuling Thomas Meunier.
Meunier war ebenfalls an der Basis des dritten belgischen Treffers. Er schickte an der rechten Seitenlinie Hazard, der mit einer Weltklasse-Aktion seinen Gegenspieler aussteigen ließ. Hazard legte einen Sprint hin und gab den Ball zum völlig frei stehenden Lukaku. Lukaku hatte keine Mühe, den Ball ein zweites Mal im Tor der Iren unterzubringen. Das Spiel war spätestens jetzt entschieden.
Durch den Sieg sind die Belgier nun wieder auf Kurs fürs Achtelfinale. Die Roten Teufel liegen mit drei Punkten auf dem zweiten Platz der Gruppe E.
Am Mittwoch kommt es um 21:00 Uhr in Nizza zum abschließenden Spiel der Gruppe E. Gegner sind die bislang sieglosen Schweden.
Christophe Ramjoie - Bilder: Yorick Jansens / Bruno Fahy / Dirk Waem (belga)