Pepper heißt der neue humanoide Roboter des Citadelle-Krankenhauses. Er ist 1,21 Meter groß und wiegt 28 Kilogramm. Hinter seinen Augen steckt eine Kamera, die Bewegungen und Hindernisse registriert. Er ist mit einer speziellen Radkonstruktion ausgestattet, mit der er in jede beliebige Richtung fahren kann. Der Roboter spricht, hört und reagiert dank eines Softwareprogramms, das eine belgische Firma entwickelt hat.
"Belgien hat eine Pionierrolle in diesem Bereich.Wir sind das erste Land, das humanoide Roboter in einem Krankenhaus einsetzt. Das ist ja kein Riesenroboter von zwei Metern Höhe in Lederweste à la Schwarzenegger. Er sieht sympathisch aus, und man muss keine Angst vor ihm haben. Er ist nicht hier, um Mitarbeiter zu ersetzen, sondern nimmt ihnen Arbeitsdruck ab, indem er Fragen beantwortet, die immer wieder beim Empfang gestellt werden", erklärt Fabrice Goffin, Geschäftsführer von Zora Bots.
Der Roboter soll Besucher und Patienten des Citadelle-Krankenhauses empfangen und begleiten. Er erklärt ihnen zum Beispiel, wie eine Kernspintomographie abläuft. Das Citadelle-Krankenhaus hat 30.000 Euro in den humanoiden Roboter investiert. Er soll ab Januar 2017 in der neuen Eingangshalle eingesetzt werden. "Er wird Patienten empfangen, ihnen alle nötigen Informationen geben, auf ihre Fragen antworten und sie eventuell auch führen. Denn unser Krankenhaus ist sehr groß mit vielen Gängen. Der Roboter könnte durch sein integriertes Navigationssystem den Patienten begleiten", so Benoit Degotte, Leiter Finanz- und Informatikabteilung.
Pepper ergänzt die kleineren Roboter vom Modell Zora, die bereits in der Psychiatrie, Geriatrie und Physiotherapie zum Einsatz kommen. Dort machen sie zum Beispiel Übungen vor, damit das Pflegepersonal sich auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren kann.
"Wir bleiben trotz allem nah bei den Kindern. Wir nehmen Blut ab, pflegen sie. Aber der Roboter hilft uns sehr. Er ist witzig, er spielt, er singt, und das ist hier auf der Kinderstation sehr wichtig", sagt Catherine Gilen, Krankenschwester Kinderonkologie.
Die Zora-Roboter kommen bereits seit Dezember im Citadelle-Krankenhaus zum Einsatz. Sie müssen noch ein ein halbes Jahr auf ihren großen Roboter-Kollegen Pepper warten.
Michaela Brück - Bild: John Thys/AFP