Wenn man das Eingangstor des Lütticher ChinaTown betritt fühlt man sich immer noch in Belgien, aber der Zauber Asiens ist deutlich spürbar. "Das Chinatown ist der Höhepunkt dieser freundschaftlichen Beziehungen, die sich im Februar zum 30. Mal jährten. Allein in diesem Jahr haben zwei Delegationen die Provinz Lüttich in China vertreten. Um 30 Jahre Freundschaft zu feiern, verpflichteten sich die Firmen aus Lüttich und Fuijian sich gegenseitig zu fördern. Die Provinz Lüttich entschied sich dazu einen folkloristischen Aspekt in die Feierlichkeiten einzubauen", erklärt Katty Firquet, die Hauptorganisatorin des Chinatown-Events.
Gastfreundlichkeit wird wie in China allgemein auch im Lütticher Chinatown ganz groß geschrieben. Die Mehrheit der Stände wird von in der Wallonie lebenden Chinesen betrieben. Egal ob am Stand für Akupunktur oder am Stand für Teeverkauf überall werden interessierte Besucher freundlich und zuvorkommend empfangen.
Durch zahlreiche Begegnungen und Gespräche zwischen Chinesen und Europäern kam es zu einem aktiven kulturellen Austausch. Viele motivierte Besucher erkundigten sich am Eröffnungstag genauer nach den chinesischen Produkten oder stellten Frage zu den chinesischen Traditionen. Vorurteile wurden abgebaut und Verständnis für das Anderssein der unterschiedlichen Kulturen wurde aufgebaut.
"Die Chinesen haben andere Denkansichten als wir. Wenn wir Verhandlungen zum Aufbau wirtschaftlicher Beziehungen aufbauen, diskutieren wir viel und schlussendlich unterschreiben wir einen Vertrag. Bei den Chinesen verläuft es andersrum. Zuerst werden die Vereinbarungen getroffen und dann beginnt die Diskussion", erklärt die Provinzabgeordnete Katty Firquet zu den kulturellen Unterschieden zwischen Belgiern und Chinesen.
Parallel zu den öffentlichen Feierlichkeiten für Jung und Alt finden an diesem Wochenende weitere Gespräche zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Provinzen statt. "Wir wollten konkrete Austausche erreichen. Es reicht nicht sich mit 30 Jahren Freundschaft zufrieden zugeben. Heute möchten wir ganz klar eine Win-Win-Situation sowohl im wirtschaftlichen, kulturellen als auch im akademischen Bereich", so Firquet.
Das Chinatown ist am Freitag bis 22 Uhr geöffnet. Noch bis Sonntagabend können Besucher das Lütticher Chinatown bewundern und so einen Einblick in das fern gelegene China erhalten. Für Personen, die gerne ein kleines Stück China hautnah erleben möchten, lohnt sich der Besuch zum Lütticher Chinatown auf alle Fälle. Angeboten werden neben zahlreichen chinesischen Spezialitäten auch kulturelle Animationen wie Konzerte, Ausstellungen, Vorführungen in Kalligraphie und asiatischen Sportarten.
Weitere Informationen zum Chinatown-Event gibt es auf der Webseite der Provinz Lüttich.
Text und Bilder: Catherine Hoffmann