Es brodelt in der GrenzEcho-Redaktion. Offenbar ist das Verhältnis zwischen Redaktion und Chefredaktion angespannt. Grund sind BRF-Informationen zufolge Unvereinbarkeiten zwischen Chefredakteur Lutz Bernhardt und einem Großteil der 21 Journalisten. Bernhardt werden zum Teil kritikwürdige Einschätzungen belgienspezifischer Ereignisse und Verhältnisse vorgeworfen. Außerdem wird dem Aachener ein zu resolutes und unnachgiebiges Auftreten nachgesagt.
Mit anderen Worten: Der Chefredakteur vertritt offenbar eine Linie, die teilweise im Widerspruch zu den Auffassungen und inhaltlichen Schwerpunkten von Teilen der Redaktion steht. Versuche der Redaktion, den Verleger, die Direktion und den Verwaltungsrat mit der Situation zu konfrontieren und Lösungen anzustreben, brachten nicht das gewünschte Ergebnis. Mit anderen Worten: Die Chefetage teilt nicht die Bedenken der Redaktion gegenüber der Chefredaktion. Eine Redaktion, die sogar eine Streikankündigung hinterlegt hat.
Inzwischen haben sich die Fronten derart verhärtet, dass ein Mediator beauftragt wurde, die beiden Parteien zusammen zu führen, um die Spannungen zu lösen. Verleger Alfred Küchenberg sagte dem BRF: "Wir haben jemanden beauftragt, der menschliche Spannungen auf eine gesunde Art und Weise beheben kann." Es liefen nun vernünftige Diskussionen, so Küchenberg.
Er wies Unstimmigkeiten zurück, was die wesentlichen Schwerpunkte für die zukünftige Ausrichtung der Zeitung angehe. Dabei gehe es um den digitalen Wandel und die Vertiefung der Nähe zum Leser bzw. die Stärkung der lokalen Präsenz. Man befinde sich in einem fundamentalen Prozess der Umwandlung, der Neuorientierung. Es sei die Aufgabe der Zeitung und der Redaktion, diesen Wandel zu gewährleisten. Dass es zu kontroversen Diskussionen komme, sei Teil eines gesunden, normalen Prozesses, da es um die Zukunft gehe.
Unvereinbarkeiten gebe es keine, es handele sich lediglich um Meinungsunterschiede, aber die seien nicht fundamentaler Natur. Und das sei normal. Über Probleme werde eben diskutiert und manches würde hochgespielt. Denn die Redaktion sei der Auffassung, dass der Chefredakteur ein guter Stratege sei. Die Richtung stimme, so Küchenberg. Er betonte, dass das Grenz-Echo ein Privatunternehmen sei, das seine Probleme intern regele.
Ähnlich äußerte sich Olivier Verdin, der geschäftsführende Direktor. Er bestätigte, dass die Zeitung sich in einem Veränderungsprozess befinde und es Spannungen und Meinungsverschiedenheiten gebe. Mehrmals habe es Zusammenkünfte zwischen der Direktion, dem Verwaltungsrat und der Redaktion gegeben. Derzeit sei man in Verhandlung mit der Redaktion und habe in diesem Rahmen die professionelle Hilfe eines Mediators in Anspruch genommen. Er glaube, dass in den nächsten Wochen eine Lösung gefunden werde.
Auch Chefredakteur Lutz Bernhard bestätigte dem BRF, dass es Spannungen gebe. Diese hätten aber mit einem Veränderungsprozess zu tun, der unterschiedliche Auffassungen mit sich bringe. Die Redaktion wollte sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht dazu äußern.
Wie dem auch sei: Die Schwierigkeiten begannen eigentlich schon im Mai 2012. Der damalige Chefredakteur Gerard Cremer wurde entlassen. Verleger Alfred Küchenberg sprach von unüberbrückbaren Vertrauensproblemen. Mitte Juni 2012 wurde Heinz Gensterblum und Lutz Bernhardt die Redaktionsleitung anvertraut. Die Doppelspitze währte nicht lange. Im September 2014 trat Gensterblum auf eigenen Wunsch von seiner Funktion zurück. Schon damals war von "personellen Spannungen" die Rede.
Chantal Delhez - Foto: Julien Claessen/BRF
Eine Gesunde Diskussion hat noch nie einem Geschadet solange es zum Wohl aller dient. Wir leben heutzutage in einer Digitalen Zeit in der jeder alles wissen möchte ohne viel Aufwand, aber das ist ja nicht Neu 😉
Im ganzen Unternehmen herrscht Spannung, vor allem seit 13 mann vor die Tür gesetzt wurden und alle wissen das das noch nicht das Ende ist. Solch ein Mediator wird daran auch nichts ändern. Das ge stürzt richtig ab, siehe Schließung Druckerei und ge+
Die Einschätzung belgienspezifischer Ereignisse und Verhältnissse durch den Chefredakteur L. Bernhardt lässt tatsächlich eine gewisse Objektivität vermissen.
Ist das Grenz-Echo nicht längst zum Aachener Blatt mutiert ?
Eigentlich sollte man generell die Medienlandschaft Ostbelgien hinterfragen... Da könnte etwas richtig tolles entstehen, wenn irgendwie beide Presseorgane (BRF und GRENZECHO) an einem Strang ziehen würden... Sicherlich, das würde der Vielfalt und Unabhängigkeit schaden, aber es ist schon wirklich traurig - wie man auf Facebook,... liest - das in Ostbelgien gerade "Land unter" Parole ist und das BRF nichts darüber in seinem Blickpunkt berichtet. Woran liegt's? Mitarbeitermangel? Zu wenig Zeit?
Überhaupt hat der Blickpunkt ein großes Relaunch nötig... Ebenso das Fernsehprogramm des BRF. Warum nicht etwas größeres daraus machen - mit neuen Nachrichten alle zwei Stunden? Wenn Grenzecho und BRF konkrete, gemeinsame Ziele verfolgen würden, dann würde die Medienlandschaft auf jeden Fall aufblühen. Das Grenzecho liegt im Sterben (sicherlich auch wegen des Print-Formats), warum also nicht dagegensteuern? Durch Bezahl-Angebote gewinnt man hier garantiert nicht an Lesern (GE+, dämlichste Idee des Jahrhunderts)...
Macht was gemeinsames und ehrgeizig-neues (nicht wie das Blickpunkt-Erscheinungsbild = altmodisch/unangebracht).
Sehr geehrter Herr Markens,
die Überschwemmungen traten erst spät am Nachmittag auf. Daher war es nicht mehr möglich, die Bilder davon noch in den Blickpunkt vom Montag zu nehmen. Sie sind aber seit dem Abend auf unserer Webseite zu sehen.
Mit freundlichen Grüßen
Olivier Krickel
Auf einmal platzt die Blase... Wie oft haben Leser, Foristen, Kommentatoren die Arroganz eines bestimmten Herren, der im Artikel zitiert wird, angeprangert, und hinterfragt ob er der Richtige (als nicht DGler), um die einzige DG-Zeitung zu leiten, wäre? Bzw. ist. "Erdbeermann", "Grillwürste bei ALDI kaufen", uvm. Interessiert es uns wirklich? Es ist schlimmer als "Panem et circenses". Und dann diese permanente ethisch-moralische Keule. Thumbs... down!