Am dritten Tag seines Staatsbesuchs in Belgien ist der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck in Eupen zu Gast gewesen. In Begleitung von König Philippe und Königin Mathilde wurden Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt von Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz und Ministerpräsident Oliver Paasch empfangen.
"Der Besuch ist eine große Anerkennung und Wertschätzung der deutschsprachigen Belgier", sagte Paasch dem BRF. "Wir arbeiten seit vielen Jahren schon sehr eng mit deutschen Bundesländern, Kommunen und auch Verbänden zusammen. Der Bundespräsident bringt auch seine Wertschätzung zum Ausdruck für die euregionale Zusammenarbeit, die uns seit 40 Jahren verbindet. Das erfüllt uns mit einem gewissen Stolz, aber auch mit Dankbarkeit."
Im Kloster Heidberg ergriff Gauck das Wort. "Wenn ich sehe, wie Flamen und Wallonen über Unabhängigkeit diskutieren, sind die Deutschsprachigen ein stabilisierendes Element im Land, besonders auch in Verbindung mit dem Königshaus." Das freute besonders das Königspaar.
Dem Weg der Deutschsprachigen durch die Geschichte und durch die Generationen hindurch begegne er mit Respekt. Er selbst sehe Deutschland und Belgien eng miteinander verbunden. Seine Rede schloss Gauck mit den Worten: "Es lebe die belgisch-deutsche Freundschaft".
Ministerpräsident Paasch brach eine Lanze für die Solidarität in Europa. Das Schengen-System dürfe nicht in Frage gestellt werden, die EU mit geschlossenen Binnengrenzen sei keine Union, sagte Paasch. "Die EU ist ein friedenssicherndes Erbe, das es zu erhalten gilt. Es ist unsere verdammte Pflicht, dieses Erbe zu erhalten", zitierte er die deutsche Bundeskanzlerin Merkel.
Im Anschluss wurde bei einem Rundtischgespräch über die Euregio Maas-Rhein diskutiert. Der Staatsbesuch endete mit einer Militärparade auf dem Werthplatz (Fotoalbum ...). Vom Flughafen Lüttich aus tritt das deutsche Staatsoberhaupt am Abend seine Heimreise an.
cd/dop/km - Bilder: Chantal Delhez/BRF