In Wiesenbach in der Gemeinde St. Vith hat am Donnerstagabend die zweite Auflage des Ecolo-Diskussionsabends "Ist Belgien vorbereitet?" stattgefunden. Dabei ging es um den Katastrophenschutz im Falle eines nuklearen Unfalls im Atomkraftwerk von Tihange. Fakt ist, dass Belgien, genau wie Deutschland und die Niederlande, für einen solchen Fall nicht vorbereitet ist.
Und Panikmache um Tihange und Doel hin oder her, wenigstens die Möglichkeit eines nuklearen Unfalls sollte man in der Nähe jedes Atomkraftwerks in Betracht ziehen. Das sagt auch der Hausarzt Wilfried Duisberg, der am Donnerstagabend Schutzmaßnahmen im Falle eines nuklearen Unfalls vorgestellt hat.
"Jodtabletten schützen sehr gut vor einem Schilddrüsenkarzinom, sie müssen aber rechtzeitig eingenommen werden - um die drei Stunden vor dem ersten Kontakt mit der Radioaktivität. Die Bevölkerung muss die Tabletten jetzt schon haben. Trotzdem leben wir dann in einer strahlenmäßig verseuchten Gegend. Das heißt Jodtabletten und Masken sind eine kurzfristige Erstmaßnahme, um die ersten Stunden besser zu überwinden. Wir haben gesehen, dass mit den neueren Grenzwertberechnungen eine Evakuierung auch in St. Vith notwendig werden wird."
ake/sr