Insgesamt neun Experten standen bei dem Kongress Donnerstagabend Rede und Antwort. Diskutiert wurden unter anderem die Sicherheit der Reaktoren, der Energiemarkt, die Versorgungssicherheit oder auch die Folgen eines nuklearen Unfalls.
Und so unterschiedlich die Standpunkte auch waren, so waren sich die Experten doch einig, dass derzeit keinerlei Anlass zu Panik bestehe, wohl aber zum Reagieren und Agieren. Die Ängste der Bevölkerung müssten ernst genommen werden. Insofern gilt es, die Bürger mehr zu involvieren, die Reaktoren aufmerksam zu beobachten und stärkere Kontrollen durchzuführen.
Am Ende der Veranstaltung verabschiedeten die Mitglieder der christdemokratischen Parteien einen Resolutionsentwurf, in dem unter anderem Vorbeuge- und Sofortmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung gefordert werden. Auch ein grenzüberschreitender Notfallplan wird verlangt.
Außerdem fordern die Christdemokraten der Euregio einheitliche Sicherheitsstandards für die europäischen Atomkraftwerke und plädieren für die Einrichtung einer europäischen Aufsichtsbehörde. Denn im Falle eines nuklearen Unfalls machen die damit einhergehenden Probleme nicht an den Grenzen halt.
Die Christdemokraten fordern nicht zuletzt auch, die Entscheidung über die Wiederinbetriebnahme von Tihange 2 und Doel 3 zurück zu nehmen und die Reaktoren wieder still zu legen – und zwar solange, bis die letzten Zweifel aus der Welt geräumt und alle Fragen geklärt sind.
Der Resolutionsentwurf soll jetzt in einem nächsten Schritt dem föderalen Parlament vorgelegt werden.
Text und Bild: Melanie Ganser