Zurzeit leben 232 Flüchtlinge in den Auffangstrukturen in Elsenborn. Bis Ende des Monats sollen zwei weitere Wohnblocks für die Ankunft von Flüchtlingen vorbereitet werden. Neben der riesengroßen Spendenbereitschaft über das Rote Kreuz hatten viele Bürger auch signalisiert, dass sie sich persönlich in der Unterstützung für die Flüchtlinge im Lager Elsenborn einbringen wollen - als Privatpersonen oder als Vereinigung.
Darum hat Fedasil am Mittwoch im Saal Thomas in Weywertz zwei Informationsversammlungen organisiert. Die eine fand um 18:00 Uhr statt, zu der ersten am Mittwochnachmittag kamen 90 Interessenten aus der ganzen Deutschsprachigen Gemeinschaft: Es waren Männer und Frauen jeden Alters, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Ihre dazu beitragen wollen, dass es den Flüchtlingen hier so gut wie möglich geht. Unter den Teilnehmern war auch beispielsweise ein früherer Magistrat, der mittlerweile in Bütgenbach lebt - er bot beispielsweise an, in juristischen Fragen zur Seite zu stehen. Andere wollen mit den Flüchtlingen einen Gemüsegarten anlegen oder mit ihnen Näharbeiten verrichten.
Zum einen gibt es Stellenangebote - für Elsenborn werden 69 Vollzeitäquivalente gesucht - das heißt aber nicht, dass die Leute, die sich melden, alle vollzeit arbeiten müssen, unterstrich etwa Julie Lambert, stellvertretende Direktorin von Fedasil - je nach Arbeitsbereich sind auch ganz unterschiedliche Voraussetzungen gefragt, vom Universitätsabschluss bis zur mittleren Reife.
Die Vorstellung des Dienstes Fedasil und überhaupt der Flüchtlingsproblematik nahm bei der Informationsversammlung breiten Raum ein - was nicht nach dem Geschmack jedes Besuchers war - die meisten wollen ganz einfach was tun. Unter den Helfern, in diesem Fall als Übersetzer, war der frühere Lagerkommandant von Elsenborn, Erik De Muynck. Er unterstrich aber, dass er das ausschließlich persönlich tue und das nicht mit seiner früheren Rolle beim Militär vermischt werden dürfe - er kenne sich nur aus in der Zusammenarbeit mit der hiesigen Bevölkerung.
Stephan Pesch - Bilder: BRF