Viele Fragen stürmen in diesen Tagen auf Bütgenbachs Bürgermeister Emil Dannemark ein: Wie viele Flüchtlinge kommen nach Elsenborn? Wann kommen sie? Wie lange werden sie bleiben..?
"Am vergangenen Freitag hat der Ministerrat entschieden, vier Blocks im Lager Elsenborn zur Verfügung zu stellen, um Asylanten aufzunehmen, als Flüchtlingslager, also es wird ein Durchgangslager sein. Und in einer ersten Phase werden zwei Blocks mit einer Kapazität von insgesamt 280 Betten zur Verfügung gestellt", erklärt Bürgermeister Emil Dannemark.
Insgesamt sollen vier Wohnblocks mit einer Kapazität von je 140 Betten genutzt werden, um Flüchtlinge unterzubringen. Es sind die Gebäude, die am nächsten Richtung Elsenborn liegen, was praktische Gründe hat: "Also diese vier Blocks werden von dem Rest des Militärlagers abgegrenzt. Dort wird ein Sicherheitszaun errichtet, so dass also auch die normalen Aktivitäten im Militärlager stattfinden können unter den Sicherheitsbedingungen, die generell herrschen. Also diese vier Blocks werden abgetrennt vom Lager."
Voraussichtlich wird dazu auf Höhe von Griesdeck ein neuer Zugang/ Eingang hergerichtet. Der heute 80-jährige Heinrich Stoffels wäre dann der erste Nachbar. Angesichts der Herkunft der Flüchtlinge aus Kriegsgebieten zieht er eine persönliche Parallele: "Wir mussten ja auch Bütgenbach, die ganze Gegend verlassen wegen der 'Rundstedtoffensive'. Ich war damals ein Junge von neun Jahren. Und dass hier Asylanten kommen, da kann ich auch nichts gegen sagen. Für mich sind's gute Leute, das sind arme Leute."
Bis die ersten Flüchtlinge nach Elsenborn kommen bleibt noch eine Reihe von praktischen Fragen zu klären: "Am morgigen Dienstag wird eine Versammlung im Lager Elsenborn stattfinden, um dann auch die Vorbereitungen zu treffen und ich bitte auch um Nachsicht bei der Bevölkerung. Sie verlangt natürlich zu Recht nach Informationen, aber ich kann nicht mehr Informationen geben, als man mir selbst zugetragen hat. Und sobald wirklich Konkretes vorliegt, wann die ersten Flüchtlinge kommen werden - scheibchenweise soll das geschehen, wie man mir am vergangenen Freitag gesagt hat. Insgesamt ist Platz für 500 Flüchtlinge zur Verfügung gestellt worden."
Parallel dazu wird einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten sein.
Stephan Pesch - Bilder: BRF