Gut sichtbar ist er schon von weitem, der neue Sendemast - und das liegt nicht nur am orange-weißen Signalanstrich aus Gründen der Flugsicherheit... Die 100 Meter hohe Stahlkonstruktion steht zwischen Medell und Wallerode, in einem Waldstück auf dem Gebiet der Gemeinde Amel. Von seinem Standort aus soll er dafür sorgen, das Programm des BRF auch dort besser hörbar zu machen, wo es bislang mitunter haperte.
"Unser Wunsch ist und unsere Erwartungen sind, dass sich in den schlechter gelegenen Ortschaften der Empfang verbessert. Das ist die Hauptprämisse, die wir angestrebt hatten und die werden wir auch höchstwahrscheinlich erfüllen", so BRF-Cheftechniker Lothar Kirch.
Sendemast in Recht veraltet
Der Grund für den Standortwechsel lag darin, dass der über 35 Jahre alte Sendemast oberhalb von Recht nicht mehr den Sicherheitsbestimmungen entsprach. Der Sendemast sei in einem sehr schlechten Zustand und verfüge über eine uralte Technologie. Die Möglichkeit, den Mast abzubrechen und gleichzeitig einen neuen aufzubauen, sei nicht durchführbar gewesen, so Kirch.
So wurde ein neuer Standort gesucht und in der Nähe von Wallerode gefunden, wohlgemerkt auf dem Gebiet der Gemeinde Amel. Nun ist der BRF zwar erster Nutzer des neuen Sendemast, bauen ließ ihn aber die Proma AG, an der maßgeblich die Deutschsprachige Gemeinschaft beteiligt ist. "Das Projekt wurde damals vom BRF gestartet. Aufgrund von europäischen Richtlinien ist es einem Radiosender aber nicht mehr erlaubt, gleichzeitig eine Sendestation und einen Sendemast zu besitzen, deshalb ist die Proma AG eingesprungen. Wir haben das Projekt dann vom BRF übernommen und weitergeführt", erklärt Proma-Direktor René Miribung.
Kosten liegen unterhalb des geplanten Budgets
Den Bau der 100 Meter hohen Stahlkonstruktion übernahm das Fachunternehmen Ampegon aus Schifferstadt. Sowohl die Bauzeit als auch der Kostenrahmen wurden eingehalten: Geplant war ein Budget von 2,5 Millionen zuzüglich Mehrwertsteuer, aber "wir liegen unterhalb dem Budget von 2,5 Millionen Euro, inklusive Mehrwertsteuer", so Miribung.
Aus Kostengründen wurde auch erst einmal darauf verzichtet, den Sendemast mit DVB-T-Fernsehtechnik auszurüsten... Der Mast sei aber so konstruiert, dass er ohne Weiteres nachgerüstet werden kann, erklärt Miribung. Und der neue Sendemast der Proma AG bietet auch sonstige Optionen, beziehungsweise steht weiteren Nutzern zur Verfügung, zum Beispiel Mobilfunkanbietern, weiteren Radiostationen oder Unternehmen, die alternativen Datenverkehr nutzen möchten.
Was wird aus dem Sendemast in Recht?
Aber erst einmal wird der BRF von hier aus seine beiden Wellen in die Eifel und die angrenzenden Gebiete ausstrahlen. Im Süden, und vor allem in Malmedy, werde der BRF dann in Zukunft besser zu hören sein, so Lothar Kirch. Vorbei sein sollen auch die Probleme mit dem Empfang von BRF 2, die auf die veraltete Sendeanlage in Recht zurückzuführen waren. Der Sendemast in Recht wird höchstwahrscheinlich weiterhin von Mobilfunkanbietern genutzt werden. Die entsprechenden Verhandlungen würden bereits laufen, so Kirch.
Bilder: Stephan Pesch/BRF