Dr. Herbert Ruland vom Zentrum "Grenzgeschichte DG" hält am Dienstagabend einen Bildervortrag. Der Vortrag zum deutschen Überfall im Westen ist eine von zahlreichen Veranstaltungen, die im Rahmen der "Aktionstage Politische Bildung" stattfinden. Zum zehnten Mal beteiligt sich die Deutschsprachige Gemeinschaft an dieser Initiative, die 2002 vom Europarat ins Leben gerufen wurde.
Der Bildervortrag von Dr. Herbert Ruland wird ganz im Zeichen des 10. Mai 1940 stehen – genau der Tag, an dem die deutsche Wehrmacht in die neutralen Benelux-Staaten einmarschierte. Im Mittelpunkt des Vortrags steht das Verhalten der Eupener Bevölkerung vor, während und nach diesem Tag.
Einige probelgisch gesinnte Bürger waren vor der Invasion gewarnt worden und konnten Eupen noch rechtzeitig verlassen. Die jüdischen Bürger fürchteten um ihre Zukunft. Andere zogen sich diskret zurück. "Aber der größte Teil der Bevölkerung stand beim Einmarsch der Deutschen an der Straße und hat gejubelt", so Ruland.
Vor allem die Anhänger der heimattreuen Eupen-Malmedy-Bewegung hatten diesen Tag geradezu herbeigesehnt. Bei der deutschen Invasion am 10. Mai wurde Eupen tatsächlich weniger von den einrückenden Deutschen kontrolliert, sondern vielmehr von den hiesigen NS-Organisationen – allem voran eben von der heimattreuen Eupen-Malmedy-Bewegung.
Im BRF-Gespräch erklärt Dr. Herbert Ruland, wieso das Datum gerade für unsere Gegend eine einschneidende Zäsur bedeutet. Er schildert die Ereignisse in Eupen an diesem Tag und geht auf die Entwicklung der heimattreuen Eupen-Malmedy-Bewegung ein.
Der Vortrag von Dr. Ruland beginnt um 19:30 Uhr im Saal Lüttich in der Eupener Gospertstraße. Der Eintritt ist kostenlos.
Bild: Melanie Ganser/BRF