Das Aachener Aktionsbündnis gegen Atomkraft möchte wissen, inwieweit die einzelnen Gemeinden für einen Atomunfall gewappnet sind. Dazu hat das Bündnis nun 37 Kommunen in der deutschen Grenzregion angeschrieben.
Nachgefragt wird unter anderem nach Katastrophen- und Evakuierungsplänen. Die Antworten sollen Mitte Juni veröffentlicht werden. Dann ist auch ein weiterer Protestmarsch am Dreiländerpunkt in Vaals geplant.
Auslöser für die Umfrage ist das geplante Wiederanfahren des Reaktors von Tihange, der wegen Haarrissen im Druckbehälter stillgelegt worden war.
mitt/sd - Bild: Tanguy Jockmans (belga)
Diese Anfrage an die Grenzgemeinden in Deutschland ist nur konsequent. Bleibt zu hoffen, dass auch die belgischen und niederländischen Kommunen im unmittelbaren "GAU-Gefahrenumkreis" hierzu aufgefordert werden.
Allerdings lassen bereits vorliegende Evakuierungspläne im Freistaat Bayern wenig Hoffnung zu, dass für die Mehrzahl der Betroffenen im Katastrophenfall adäquate Hilfe zur Verfügung stehen wird. Wie der BSZ vom 15.02.15 zu entnehmen war, teilte die Bayerische Staatsregierung mit, dass im Fall Temelin (Tschecheien an der bayrischen Grenze) wohl einige in der Bevölkerung "zurückgelassen werden müssten" . "Jedes BLand soll 1 % (!!!) seiner Bevölkerung im Ernstfall evakuieren können. Im GAU-Fall Temelin kämen Betroffene im radiologischen Auffanglager des Bundes unter" - so Ministerialrat Feulner aus dem bayrischen Innenministerium - "wenn es bis dahin existiert" - so Feulner weiter.
Aber sicherlich sieht das in NRW, Belgien und den Niederlanden ja ganz anders und viel besser aus.... warten wir die Antworten der Kommunen also entspannt ab und freuen wir uns auf die "entwarndenden Botschaften unserer euregionalen Verwaltungen".
AM 14.06.2015 AUF INS DREILÄNDERECK ZUR ANTI-AKW - DEMO ! DORT ERFAHRT IHR DIE ANTWORTEN!