König Philippe wurde in Düsseldorf durch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft empfangen. In der Staatskanzlei trug sich der König in das Gästebuch der Landesregierung ein. Beim anschließenden Arbeitsgespräch wurde die engen Beziehungen zwischen Belgien und NRW hervorgehoben. Die Erfahrungen mit der dualen Ausbildung gebe das Bundesland gerne weiter, hieß es.
Wie das Ausbildungssystem praktisch aussieht, davon konnte sich König Philipp anschließend ein Bild machen - bei der Firma LW Rheinkalk in Wülfrath, rund 30 Kilometer von Düsseldorf entfernt. Das Unternehmen gehört zur belgischen Lhoist-Gruppe, die in Wavre ihren Hautpsitz hat, und ist einer der weltweit führenden Produzenten von Kalk. Am Standort Wülfrath werden derzeit 68 Lehrlinge in sieben Berufen ausgebildet. Mit einigen von ihnen kommt König Philippe zusammen, um das duale Ausbildungssystem kennenzulernen, das in Deutschland eine über einhundert Jahre lange Tradition hat.
85 Prozent der Lehrlinge im Berufsausbildungszentrum von Lhoist bleiben im Unternehmen. Hier ist man stolz darauf, die erfolgreiche Arbeit mit den Jugendlichen dem König präsentieren zu können. Das sei eine Auszeichnung für das Unternehmen und könne Ansporn für Belgien sein.
König Philippe wird von den Arbeits- und Bildungsministern der Regionen und Gemeinschaften begleitet. Trotz der langjährigen Erfahrungen, die die Deutschsprachige Gemeinschaft bereits mit der dualen Ausbildung hat, hofft man hier noch Anregungen zu finden. Auch Vertreter ostbelgischer Schulen begleiten den Besuch von König Philippe.
In Deutschland kann sich die Delegation davon überzeugen, dass das duale Ausbildungssystem hilft, Jugendarbeitslosigkeit zu verhindern. Dort gibt es bei den unter 24-Jährigen nur 7,4 Prozent Arbeitslose - in Belgien sind es dagegen 21,6 Prozent. Ausnahme ist die DG.
König Philippe und seine Delegation sind mit vielen Informationen über das duale Ausbildungssystem nach Belgien zurückgekehrt. Vor allem aber mit positiven Eindrücken von Jugendlichen, die mit Zuversicht in ihre berufliche Zukunft blicken.
Bild: Eric Lalmand (belga)