Ein Großprojekt wirft seine langen Schatten voraus. Ab Frühjahr 2015 soll das letzte Teilstück der meistgenutzten Verkehrsroute Eupens, die Herbesthaler Straße zwischen dem Kreisverkehr an der Vervierser Straße und der Hochstraße, baulich neugestaltet werden. Hinzu kommen Arbeiten zwischen dem Kreisverkehr Vervierser Straße und der Kreuzung Vervierser Straße/Friedensstraße/Lascheter Weg. In den beiden ersten Phasen 1998 und 2007 war der Abschnitt zwischen dem Kreisverkehr Hochstraße und dem Kreisverkehr an der Autobahn saniert worden.
Das millionenschwere und auf rund zwei Jahre Baudauer ausgelegte neue Projekt wird unter der Verantwortung des Wallonischen Straßenbauministeriums, SPW, realisiert. Gleichwohl sind zahlreiche weitere Akteure in das Vorhaben eingebunden, so unter anderem auch die Stadt Eupen.
In der ersten Bauphase 2015, von der der V-förmige Bereich zwischen Lascheter Weg über Kreisverkehr Vervierser Straße/Herbesthaler Straße bis Busdepot Herbesthaler Straße betroffen ist, soll eine Umleitung ab Herbesthaler Straße über den Abzweig Friedensstraße in Richtung Vervierser Straße eingerichtet werden.
Und genau dagegen regt sich jetzt Widerstand. Anwohner der betroffenen Friedensstraße und der nahen Rotkreuzstraße haben per Brief und mit 55 Unterschriften Einspruch eingelegt. Adressat ist das Gemeindekollegium der Stadt, eine Kopie ging an das Bauministerium. Die Bürger geben ihrem Entsetzen Ausdruck und fragen, warum diese Entscheidung zur Entwertung ihres Viertels getroffen wurde. Und dies, wie sie sagen, ohne Rücksprache mit den Betroffenen. Die Bürger fürchten eine unerträgliche Belastung, lebensgefährliche Situationen für Fußgänger, insbesondere für Kinder, und Schäden an ihren Häusern.
Bauschöffe Michael Scholl zeigt Verständnis für den Protest, bleibt aber in der Sache klar und hart.
Im zweiten Jahr der Bauarbeiten, 2016, soll das letzte Teilstück zwischen Busdepot und Kreisverkehr Hochstraße in Angriff genommen werden. Dann soll es eine Umgehung durch die Industriezone geben und zwar ab dem mittleren der drei Kreisverkehre auf der Herbesthaler Straße. Von dort geht es über die Industriestraße in Schleife über die Kongogasse zur Kreuzung Hochstraße/Vervierser Straße am Garnstock.
Für die Zeit der Arbeiten sollen keine anderen Umleitungswege ausgewiesen werden. Sicher ist, dass die Ortskundigen sich ihre Schleichwege selber aussuchen werden, um dem Chaos zu entgehen. Immerhin: Die Stadtverantwortlichen wollen dafür sorgen, dass schon ab der Autobahn dem Transit- und Schwerlastverkehr Alternativen angezeigt werden.
Grundsätzlich, so Michael Bauschöffe Scholl, werde gewährleistet, dass man aus dem Eupener Zentrum immer einspurig über die Herbesthaler Straße Richtung Autobahn fahren kann und die Geschäfte auf der Trasse erreichbar bleiben. Die neue Belastungsprobe für die Hauptstadt der DG wird also im Frühjahr 2015 eingeläutet - für schlanke zwei Jahre, wenn alles gutgeht. Und eine von vielen wichtigen Fragen ist, ob und wie sich die am meisten betroffenen Anwohner damit arrangieren können.
Bild: BRF Fernsehen
Super Argumentation des Herrn Bauschöffen!!!
Kein Wort dazu, dass KEINER der Anwohner im Vorhinein informiert wurde. Kein Wort dazu, warum eine Umleitung erst über die Friedensstraße erfolgen muss(?), obschon beim zweiten Bauabschnitt eine neue Umleitung über die Kongogasse erfolgt. Warum also ein Wohnviertel zerstören (für ein Jahr oder wie lange?), obschon die 2. Umleitung für die Gesamtheit der Bauarbeiten genügen würde.
Doppelte Kosten für die Allgemeinheit, sprich Steuerzahler.
Vielen Dank für soviel Weitsicht
Dem kann man nur zustimmen René!
Vor allem muss man sich die Frage stellen, warum die für den 2. Bauabschnitt vorgesehene Umleitung über die Kongogasse nicht bereits für Bauabschnitt 1 eingerichtet wird. So würden für die Einrichtung EINER Umleitung über diese Trasse weniger Kosten entstehen und man stört vor allen Dingen fast keinen Bewohner an dieser Trasse! Somit würde auch den Sorgen des Bauschöffen Rechnung getragen, denn somit wird weder unser ruhiges Wohnviertel, welches von vielen Schulkindern in Richtung Athenäum oder RSI genutzt wird, zerstört noch ein anderes!
Die Lösung liegt also auf der Hand, welche logischen Gründe gibt es noch, die Umleitung für beide Bauphasen nicht über die Kogogasse einzurichten?
Hoffen wir mal, bald (schnell) von den Gemeindeverantwortlichen eingeladen zu werden, um eine offizielle Information zu erhalten und nicht nur über die Pressen zu erfahren, was die Stadtväter mit unserem bisher ruhigen Wohnviertel vorhaben!
@ Herr Savelsberg "kein Wort dazu, dass keiner der Anwohner im Vorhinein informiert wurde" Genau dazu kann so mancher Raerener Einwohner "ein Liedchen singen". Nicht genug damit, man blockierte sogar mindestens eine Garagen-Ein/Ausfahrt OHNE vorab die Eigentümer in Kenntnis zu setzen!