8 Kommentare

  1. Das ist genau DIE Art Kommentar, die ich als mündige, kritisch hinterfragende und gesellschaftlich interessierte Bürgerin von "meinem" öffentlich-rechtlichen Sender erwarte... "Food for thought" - elegant, konzeptuell distanziert, beobachtend und feststellend, aber zugleich "mitten ins Herz"... Eine treue Hörerin dankt!

  2. Ein verhältnismäßig kleiner Territorialstaat, wie das Königreich Belgien, kann nicht das Elend anderer Kontinente lösen. Dazu kommt, dass viele Flüchtlinge in ihren Heimatstaaten nicht die Ärmsten der Armen sind. Die Schleuser lassen sich ihr Geschäft gut bezahlen. Das Geld und Knowhow der oft jungen Männern fehlt dann in ihren Heimatstaaten.

    Die grausame, menschenverachtende Kolonialpolitik von König Leopold II. war unverantwortlich. Aber ebenso unverantwortlich sind heutiges Gutmenschentum und politische Luftschlösser.

  3. Sehr geehrter Herr Elnakhal, ich lese immer wieder gern ihre Kommentare. Ihr Nachname klingt "fremd"; aber Ihre Einsichten werden von vielen Hiesigen geteilt. "Fremde" wie Sie sind hier wilkommen! Beste Grüße

  4. Niemand kann das Elend anderer Kontinente über seine Asylpolitik aufheben, Herr Elnakhal. Das ist auch nicht Zielsetzung. Eine menschenrechtskonforme Flüchtlingspolitik kann aber Einzelnen eine Perspektive bieten.

    Klar, wer sich eine Flucht nach Europa leisten kann, gehört nicht zu den Ärmsten. Aber was hat das mit dem Gastkommentar zu tun? Was sagt es über die Flüchtenden aus? Sie sind offensichtlich nicht nur derart verzweifelt, dass sie ihre Heimat verlassen und ihr gesamtes Erspartes opfern. Sie sind zudem bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen – nicht etwa für eine sichere Zukunft, sondern allenfalls die Hoffnung darauf.

    Derartige Argumente aber mit Leopold zu vergleichen, ist schon gewagt. Wer für faire Asylverfahren, Seenotrettung, humanitäre Visa oder Resettlement eintritt – der baut keine politischen Luftschlösser und bewegt sich schon gar nicht auf dem Niveau eines royalen Massenmörders. Er fordert die Einhaltung geltenden Rechts. Bleibt zu hoffen, dass Herr von Stammen auch diesen Gedanken höchstoffiziell willkommen heißt.

  5. Danke für diesen Kommentar! Wir können uns nicht vorstellen was Flüchtlinge erleben. Ein kleines Buch im Reisepass-Format von Janne Teller hilft uns dabei auf die Sprünge: "Krieg. Stell dir vor es wäre hier". Sehr empfehlenswert!

  6. Bin auf einer kleinen Bildungsreise in Finnland und lese jetzt erst diesen Artikel. Bravo und danke für diese Zeilen und werden wir gemeinsam aktiv

  7. Das ist leider kein Eupener oder belgisches Problem, sondern ein EU weites. Die Asylpolitik ist falsch und verlogen, daran ändert auch dieser Beitrag nichts. Die meisten afrikanischen Flüchtlige kommen nur nach Europa, weil sie hier glauben, im Wohlstand leben zu können. Es ist auch ein Flüchtlingsstrom innerhalb der EU (aus neue arme Länder zu den reichen Fleischtöpfen). Das ist alles verständlich, aber das Elend der Welt kann nicht auf dem Boden der EU gelöst werden. Dann kommen noch die muslimischen Flüchtlinge hinzu, mit verschiedener Kultur und Religion, die sich hier nicht so richtig integrieren können - aus welchem Grund auch immer. Es geht nicht um 199 Menschen, die wird wohl jede Stadt verkraften können. Wenn die Menschen aus den Armutsgebieten sehen, dass alle aufgenommen werden, werden sie sich weiter für viel Geld Schlepperbanden anvertrauen. Tausende werden das nicht überleben. Diese verlogene Politik lockt noch mehr Menschen in den Tod.

  8. Es ist wie Herr Radermacher angeführt hat - eine verlogene Politik, die beiden Kontinenten schadet! Auf dem Weg zum Mittelmeer und auf den Booten überleben vor allem junge Männer; auf der Strecke bleiben Frauen und Kinder... In meiner Heimat - Deutschland - häufen sich Berichte, dass geflüchtete Christen in den Unterkünften durch Islamisten drangsaliert werden. Aus Asylbewerbern werden somit z.T. selbst Verfolger. Des weiteren häufen sich Diebstähle in Gegenden rund um die Unterkünfte. Mehrere Frauen berichteten mir bereits, dass sie sich abends nicht mehr auf die Straße trauen. Dies kann in einer freien Demokratie nicht angehen!

    @ Herr Kreusch, Herr Ramakers, Herr Kalff: Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen! Seien Sie sozial und nehmen Sie Flüchtlinge bei sich zu Hause auf!

    @ Herr von Stammen: Dankeschön! Mein Vater ist (legaler) Einwanderer. Ich bin gebürtiger Deutscher, komme aus Nordrhein-Westfalen und bin 2002 vom Islam zum Christentum konvertiert.