Am ehemaligen preußischen Grenzbahnhof von Herbesthal haben am Mittwochabend die Gedenkfeierlichkeiten zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs der Gemeinden Lontzen, Kelmis, Welkenraedt und Bleiberg begonnen.
Unter dem Titel "Im Land der vier Grenzen" wollen die vier Gemeinden Ereignissen gedenken, die die Menschen der Region bis heute prägen. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe wurde die Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs eingeweiht.
Der alte Grenzbahnhof war zu seinen Glanzzeiten einer der wichtigsten Knotenpunkte im europäischen Schienenverkehr. Seitdem die Gemeinde Lontzen das Areal erworben hat, wurden Teile des alten Bahnhofes und ein Stück Schiene mit zwei restaurierten Waggons wieder aufgebaut. Außerdem wurde die Anlage touristisch aufgewertet. "Es war ein Urwald, als wir das Gelände vor vor fünf Jahren gekauft haben", erklärt der Erste Schöffe der Gemeinde, Roger Franssen.
"Wir haben etwas daraus gemacht. Man kann spazieren gehen, etwas entdecken und über die Natur erfahren - aber auch über die Geschichte dieses Standorts. Ohne den Bahnhof wären Herbesthal und Welkenraedt nie entstanden. Da hat alles angefangen - für diese Ortschaften und für ganz Europa", so Franssen im BRF-Interview.
Weißes Haus
Neben dem ehemaligen Grenzbahnhof, von dem aus im Ersten Weltkrieg die deutschen Fronten in Belgien und Frankreich versorgt wurden, ist auch das "Weiße Haus" in Henri-Chapelle ein Schlüsselort für die Geschehnisse in der Region. An dem früheren Grenzposten fielen vor 100 Jahren, in der Nacht vom 3. auf den 4. August, Deutsche Soldaten in Belgien ein.
In Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe der Gemeinden hat GrenzGeschichteDG dazu eine Ausstellung erarbeitet. Sie zeigt den ersten Weltkrieg und die Lebensumstände der Menschen im "Vierländergebiet". Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr im ersten Stock des "Weißen Hauses" zu sehen. Sie endet am 11. November, dem Tag des Waffenstillstands.
Fotos: Anne Kelleter/BRF