Erstmals liegen von einer PDG-Wahl Ergebnisse auf Gemeindeebene vor. Das Innenministerium hatte geplant, die Daten zu veröffentlichen, sobald ein Kanton vollständig ausgezählt ist. Durch die Panne hatte sich die Veröffentlichung der detaillierten Aufstellung für den Kanton Eupen verzögert.
Seit dem Wochenende liegen nun alle Daten zu den Vorzugsstimmen der Kandidaten vor. BRF.be hat zu allen 153 PDG-Kandidaten ein "Gemeindeprofil" erstellt. Dort sieht man auf einen Blick, in welcher Gemeinde der Kandidat stark oder schwach abgeschnitten hat.
Auffallend ist:
(Noch-)Parlamentspräsident Alexander Miesen erhält in seiner Heimatgemeinde Büllingen über 500 Vorzugsstimmen. Das entspricht rund einem Drittel seines Gesamtergebnisses. Entsprechend schwach schneidet er in den anderen DG-Gemeinden ab.
CSP-Spitzenkandidat Robert Nelles erhält in drei Gemeinden mehr Vorzugsstimmen als Oliver Paasch, der mit 4771 Vorzugsstimmen die meisten insgesamt erhalten hat. In Büllingen, Bütgenbach und Kelmis liegt Nelles aber vor Paasch.
Das Vorzugsstimmen-Profil von Karl-Heinz Lambertz zeigt eine große Kluft zwischen den Städten Eupen und St. Vith. Während Lambertz in Eupen von über elf Prozent der Wähler eine Vorzugsstimme erhält, sind es in St.Vith knapp fünf Prozent.
Isabelle Weykmans ist vor allem in der Gemeinde Raeren sehr stark. Dort erhält sie von 9,5 Prozent der Wähler eine Vorzugsstimme. Das ist ihr bestes Ergebnis im Vergleich zu allen anderen Gemeinden. Dabei war Weykmans durch ihr Jugenddekret besonders in Raeren in die Kritik geraten.
Während verschiedene Kandidaten in mehreren Gemeinden punkten können und ein relativ gleichmäßiges "Gemeindeprofil" aufweisen, müssen sich einige prominente Politiker auf die Stimmen aus ihren Heimatgemeinden verlassen. Dazu zählen oft diejenigen, die in der Kommunalpolitik engagiert sind, wie etwa Charles Servaty, Marcel Strougmayer, Emil Dannemark, Friedhelm Wirtz, Wolfgang Reuter, René Chaineux, Luc Frank oder Sandra Houben-Meessen. Sie (und andere) fahren in ihren Heimatgemeinden sehr viele Vorzugsstimmen ein, während sie in anderen Gemeinden weit weniger Wählerbeachtung finden.
Zu den Gemeindeprofilen der Einzelkandidaten geht es über Partei-Links:
PFF - ProDG - Vivant - Ecolo - SP - CSP - Parti Libertarien
Spitzenkandidaten:
Direkter Vergleich der drei Vorzugsstimmenbesten: Oliver Paasch, Robert Nelles und Karl-Heinz Lambertz:
Mandatare im neuen PDG
Gewinner und Verlierer – Top Ten
Ergebnisse aus dem Kanton Eupen - Ergebnisse aus dem Kanton St. Vith
PFF - ProDG - Vivant - Ecolo - SP - CSP - Parti Libertarien
So wählen die Gemeinden:
Foto: David Hagemann
In meinen Augen ein Indiz, dass die meisten Bürger ihre Stimme aus Sympathie, nicht aus Vernunft vergeben haben!