
Die BRF-Redakteurin Chantal Delhez hat in der Kategorie "Deutschsprachige Presse" den Belfius-Pressepreis erhalten. Prämiert wurde ihr Dokumentarfilm "Vater unbekannt - die Geschichte eines Kriegskindes".
In dem Film geht es um Paul Schmitz, der im Jahr 1945 geboren wurde. Seine Mutter hatte eine Beziehung mit einem amerikanischen Soldaten, der in Sourbrodt stationiert war. Er lernte seinen Vater allerdings nie kennen.
Erst 60 Jahre nach dem Krieg fand er den Mut, seine Identität zu erforschen und nach seinem Vater zu suchen. Die Recherchen dauerten fünf Jahre. Sie endeten in den USA.
Der Film war im BRF-Fernsehen zu sehen. Der Belfius-Preis ist mit 2000 Euro dotiert.
Video: Vater unbekannt: Die Geschichte eines Kriegskindes
Vater unbekannt
Chantal Delhez zeichnet in ihrem Fernsehfilm „Vater unbekannt“ das bewegende Schicksal eines 1945 im Osten Belgiens geborenen Mannes nach, der von seinem Vater nur weiß, dass er amerikanischer Soldat war und seine Mutter während der Ardennenoffensive kennengelernt hatte. Erst 60 Jahre nach Kriegsende fand er den Mut, sich auf die Suche nach der Identität seines Vaters zu machen (die letztendlich gelang). Diese Suche ist filmisch eindringlich nachgezeichnet.
Über das Einzelschicksal hinaus wird das Problem der vaterlosen Kriegskinder und ihrer einstigen Verfemung in dörflichen Biotopen angesprochen. Außerdem vermitteln die eingeschnittenen Archivbilder über die Ardennenoffensive einen Einblick in ein tragisches Kapitel der belgischen Geschichte, das nur zum Teil aufgearbeitet wurde.
Es war die 50ste Ausgabe einer Reihe, die 1963 vom damaligen Gemeindekredit begonnen worden war, damals noch beschränkt auf Themen von kommunalem Belang. Inzwischen gibt es sieben Rubriken, wobei die Hauptpreise im Bereich der Finanz-und Wirtschaftspresse vergeben werden.
In der Rubrik "Deutschsprachige Presse" war der Belgische Rundfunk bei dieser Jubiläumsausgabe besonders erfolgreich: So war neben dem Siegerbeitrag auch ein Beitrag von BRF-Redakteur Frederik Schunck nominiert: Den Fernsehbeitrag "Je t'aime,...moi non plus" nannte die Jury ein gelungenes Experiment, das trockene institutionelle Problem des komplizierten Verhältnisses zwischen der DG und der Provinz Lüttich auf eine künstlerisch-psychologische Schiene zu setzen, in Form einer gelungenen filmischen und thematischen Umsetzung.
Video: "Je t'aime,...moi non plus"
Als dritter nominiert war der Grenz-Echo-Journalist Boris Cremer für seine journalistische Begleitung der personellen und finanziellen Krisen des Belgischen Rundfunks unter dem Titel "Annus horribilis". Die Jury zeichnet ihn aus für beispielhaften Journalismus als dritte Macht im Staat.
mitt/est/fs
Herzlichen Glückwunsch, Chantal! In der Tat ein sehenswerter Beitrag!
Chantal, schöner Film, interessante Story, behutsam, einfühlsam erzählt. Herzlichen Glückwunsch
Auch herzlichen Glückwunsch von mir.
Proficiat , Frau Delhez ! Eine verdienstvolle Journalistin mit einem außergewöhnlichen Dokumentarfilm !