Die Milchbauern kämpfen weiter um ihre Existenz. Kommende Woche wollen sie in Brüssel für einen gerechten Milchpreis demonstrieren. Auch aus der Eifel und dem Eupener Land werden sich hunderte Traktoren auf den Weg machen.
Für die Landwirte aus der Region Verviers fand am Mittwoch in Herve eine Informationsversammlung statt. Dabei gab es auch schon die erste Protestaktion.
Auf einem symbolischen Scheiterhaufen wurden die Abbilder von drei Politikern verbrannt, die in ihren Augen schuldig sind: EU-Kommissar Karel de Gucht, sein Vorgänger Louis Michel und die deutsche Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Sie werden für die Krise in der europäischen Landwirtschaft mit verantwortlich gemacht.
Viele Bauern könnten ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen und lebten nur noch von ihren Reserven, erklären die Landwirte. Grund seien die steigenden Produktionskosten auf der einen und der anhaltende Preisverfall auf der anderen Seite. "Um rentabel zu produzieren, müssten wir 40 Cent haben. Davon sind wir weit entfernt", erklärt Erich Pohen, der Präsident der Milcherzeuger-Interessengemeinschaft in Ostbelgien. Zur Zeit bekommen die Bauern für ihre Milch durchschnittlich 26 Cent pro Liter.
Angebot und Nachfrage bestimmen auch hier den Preis. Weil zu viel Milch produziert wird, fällt der Preis. Deshalb fordern die Bauern, dass die Milchquotenregelung in Europa fortgeführt und die Angebotsmenge wieder zurückgefahren wird.
Neben dem geringen Milchpreis plagt nun auch noch das Natura2000 Projekt die Bauern. So mancher Hof in dem Ourtal droht das AUS. Obwohl die Landwirte und ihre Vorfahren die Natur ständig gepflegt haben (ansonsten wären diese Habitate nicht da), werden sie nun bestraft, weil sie die Natur immer geschützt haben, Man muss sich die berechtigte Frage stellen, ob die Politiker (besonders die EU Politiker; auch aus unserer Region) bei der Unterzeichnung eines Vertrages sich bewusst sind, was sie unterschreiben.
Viele Junglandwirte sind doch froh dass die Quoten wegfallen, dann können Sie endlich expandieren. Als Beweis dient hierzu die vielen neue Ställe die gebaut werden mit einer Größenordnung für mindestens 100 Milchkühe und aufwärts.
Der begrenzende Faktor wird in Zukunft die Verfügbarkeit von Grund und Boden sein!!!
In Zukunft wird Land ebenfalls zur Energieproduktion benötigt (zum Beispiel für Biogasanlagen). Ausserdem werden landwirschaftliche Flächen in Waldnähe angepflanzt, da die Nachfrage nach Holz immer mehr steigen wird insbesondere in Ostbelgien. Zudem wird durch Umweltauflagen wie Nitratrichtlinien zum Schutz des Trinkwassers in Zukunft eine intensive Landbewirtschaftung eingeschränkt.
Hinzu kommt dass die nutzbare Fläche durch die willkürliche Ausweisung von Naturschutzgebieten (und hier insbesondere NATURA 2000) Gebieten weiter eingeschränkt wird.
Die Abschaffung der Milchquoten ist beschlossene Sache. Alle Mitlgliedsländer haben diese Beschlüsse unterschrieben.
Die Europäische Union hat nun Mal beschlossen die Landwirtschaft zu Industriealisieren.
Kleine Landwirtschaftliche Betriebe können in Zukunft nur mehr ausserhalb der EU wie zum Beispiel in der Schweiz überleben.