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Mit dem programmatischen Namen "Créons un nouveau monde" wollen Pierre Piront und seine Mitstreiter die Verhältnisse grundlegend ändern.
Pierre Piront ist es letztlich nur gelungen, eine Liste mit neun Bewerbern zu hinterlegen - im kommenden Gemeinderat von Weismes sind aber neunzehn Sitze zu vergeben. Nichstdestotrotz ist der 55-jährige davon überzeugt, etwas verändern zu können. Ohnehin sei das herrschende System, in dem die Mehrheit ihren Willen aufzwinge, überholt. Konzepte wie die Holokratie oder Soziokratie schüfen Raum für Gleichwertigkeit. Anstelle von "entweder - oder" ein "sowohl als auch".
Die Liste "Créons un nouveau monde" setzt sich auch zählbare Ziele: So müsse die Gemeinde Weismes autonom werden in Sachen Energie: Über den Verkauf grüner Zertifikate könnten 1500 Photovoltaikanlagen nach fünf Jahren mehr als drei Millionen Euro einbringen, rechnet Pierre Piront vor - Geld, das dem Steuerzahler erlassen werden könne.
Im gleichen Sinne könne die Gemeinde ihren Bürgern auch Fahrzeuge zur Verfügung stellen, wie Raymond Mennicken erklärt.
Die Einbindung von Arbeitslosen in gemeinnützige Aufgaben, ein kostenloser Bustransport zu Veranstaltungen oder kommunale Beihilfen für Studierende sind weitere Programmpunkte der Liste um Pierre Piront. In allen Dörfern oder Vierteln will sie Ortsvertreter wählen lassen, die im Vorfeld von Gemeinderatsentscheidungen hinzugezogen werden - und bei Projekten, die mehr als eine halbe Million kosten, sollen sowieso die Bürger mitbestimmen.
Fast 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs will sich Pierre Piront um Aussöhnung bemühen - immer noch gebe es Gräben zwischen denen, die auf der einen und jenen, die auf der anderen Seite standen. Dabei lebten doch in der Gemeinde Weismes Französisch- und Deutschsprachige zusammen.
Bild: BRF