Der Slowake Peter Sagan hat in Seraing die erste Etappe der Tour de France gewonnen.
Beim Schlussanstieg zur Ziellinie verwies der 22-Jährige den Schweizer Fabian Cancellara und den Norweger Boasson Hagen auf die Plätze zwei und drei. Philippe Gilbert kam als Vierter ins Ziel.
Fabian Cancellara konnte das beim Prolog in Lüttich eroberte Gelbe Trikot des Spitzenreiters verteidigen. Philippe Gilbert verbesserte sich in der Gesamtwertung vom neunten auf den siebten Platz.
Gute Ergebnisse erzielten auch Dries Deveneyns auf Rang 10 und Jurgen Van Den Brouck als Tages-Elfter.
Neuer Merckx?
Für Peter Sagan, der in der Radsportszene als neuer Merckx gehandelt wird, war es der erste Etappensieg bei einer Tour de France. In dieser Saison fuhr Peter Sagan bereits 14 Siege ein.
Auf der 198 Kilometer langen Fahrt von Lüttich nach Seraing spielte sich zunächst das übliche Szenario ab: Sechs Fahrer setzten sich gleich nach dem Start vom Feld ab. Weil keiner der Ausreißer ein ernst zu nehmender Anwärter auf den Etappensieg war, ließ man sie fahren: Die Franzosen Yohan Gene, Maxime Bouet, Nicolas Edet und Anthony Delaplace, der Däne Morkov und der Spanier Urtasun Perez. Mit einem Vorsprung von etwa vier Minuten fuhr das Sextett dem Feld voran.
An der Spitze des Hauptfeldes kontrollierte das Team von Fabian Cancellara die Situation.
Stürze
Die befürchteten Stürze blieben zunächst aus, doch auf den letzten 25 Kilometern wurde das Rennen dann doch deutlich hektischer und es kam zu einigen Stürzen, in die u.a. der Spanier Alejandro Valverde und der Ardennen-Lokalmatador Maxime Monfort verwickelt wurden. Beide konnten weiter fahren genau wie Tony Martin. Der deutsche Weltmeister im Zeitfahren ist der große Pechvogel dieser Tour 2012: Beim Prolog brachte eine Reifenpanne ihn um den Sieg, heute stürzte Martin schon nach elf Kilometern und verletzte sich am Ellenbogen und am Knie, aber auch Tony Martin fuhr weiter.
Zehn Kilometer vor der Ankunft wurden die Ausreißer gestellt und die Teams der Spitzenfahrer von BMC und Lotto brachten ihre Fahrer in günstige Ausgangspositionen für den kurzen Schlussanstieg in Seraing. Hier entwickelte sich dann ein packendes Ausscheidungsrennen, bei dem am Ende die stärksten vorne blieben.
dpa - Bild: Pascal Pavani (afp)