Der promovierte Politikwissenschaftler lenkt mit dem Titel auf seine neue Wachstumskritik. In "Hat die Zukunft eine Wirtschaft?" prophezeit er das Ende des Wachstums und weitere Krisen.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand, der Klimawandel und endliche natürliche Ressourcen stehen bei der Problematik ganz vorne.
Aktuell liegt das Weltwirtschaftswachstum bei drei Prozent. Vor allem Länder wie China und Indien wachsen noch kräftig. Dr. Nicoll wagt keine konkrete Prognose, wann das Ende des Wirtschaftswachstums eintritt.
Er geht allerdings davon aus, dass die Menschen schon in gut zwei Jahrzehnten markante Veränderungen spüren werden. Denn schon jetzt lassen die Wachstumskräfte deutlich nach.
In seinem Werk "Hat die Zukunft eine Wirtschaft?" warnt Norbert Nicoll davor, dass die postfossile Gesellschaft schlecht auf die Zukunft vorbereitet ist. Das heißt auf die Zeit, wenn die natürlichen Ressourcen alle erschöpft sind. Daher will er die konsumfreudige Gesellschaft zum Umdenken anregen. Mehr Engagement erhofft er sich von den Politikern, auch in Ostbelgien.
Diesen Samstag stellt Norbert Nicoll sein neues Buch im Rahmen eines Bildungstages von Attac und Miteinander Teilen vor. Treffpunkt ist um 9:30 Uhr in der Autonomen Hochschule in Eupen. Weitere Referate folgen in St. Vith und Aachen. Alle Daten sind auf der Website von Attac nachzulesen.
Jenny Dederichs - Bild: privat
Das Thema nachhaltige Entwicklung ist auch in Ostbelgien hochaktuell. Allerdings klingt mir "die Wirtschaft" und "die Politiker" oft etwas zu weit weg.
Dabei geht es gerade in einer nachhaltigen Wirtschaft um die Regionalität. Also nicht nur, dass unsere Politiker mal das Wort Klimaschutz in den Mund nehmen, sondern dass regionale Unternehmen weder ruinöse Konkurrenz betreiben noch sich durch globalere Unternehmen aufkaufen lassen. Und wer bei diesen oder für diese Unternehmen arbeitet, der fördert diese Entwicklung weg von einer zukunftsfähigen Gesellschaft.
Das Thema Klimaschutz wird mit klassischen Wirtschaftsvorstellungen ebenso zur Wachstumsökonomie wie fast alle anderen Bereiche auch. Wir konsumieren heute neue stromsparende Kühlschränke und werfen die alten weg. Wir kaufen neue CO2-arme, aber gleichzeitig PS-starke Zweit- und Drittwagen. Dann noch neben dem Laptop das Smartphone, das Tablet sowie Fernsehgerät und Spielkonsole. Und die Bio-Kiwi kaufen wir im Discounter. So wird das nichts 🙂
Was man mit Sicherheit sagen kann: beim Thema nachhaltige Entwicklung geht's immer an die eingefahrenen Denkmuster. Jeder einzelne muss dabei immer wieder umdenken.