Es war wieder einmal eine gigantische Party: Zehntausende haben am Wochenende beim "Rock am Ring" in Nürburg in der deutschen Eifel gefeiert und getanzt. Bis auf 900 Restkarten waren laut Veranstalter alle 85.000 Tickets verkauft.
Überschattet wurde das Festival jedoch von einem tragischen Unfall: Ein 21-jähriger Fan aus Hessen war am Freitag auf dem Weg zu dem Musikspektakel von einem Auto angefahren und tödlich verletzt worden.
Gleich zu Beginn rockten Mando Diao am Nürburgring die Eifel. Sänger Björn Dixgard versprach nicht zu viel, als er vor "Down in the Past" den Ringrockern zurief: "Lasst uns ein paar Mauern einreißen." Mit einer Endlosversion von "Dance with Somebody" als Zugabe sicherten sich die Schweden frenetischen Jubel. Pünktlich zum Haupt-Act Coldplay setzte allerdings der Regen ein, der zwar eine willkommene Abkühlung brachte, die Zeltplätze aber auch komplett unter Wasser setzte.
Hitze: Rotes Kreuz mit über 7000 Einsätzen
Trotz aller Partystimmung machten Sonne und Hitze vielen Rockfans ordentlich zu schaffen. Immer wieder mussten die Helfer ausrücken und Hitzschläge oder Sonnenbrände behandeln - nach Angaben des Roten Kreuzes rund 7200 Mal. Mindestens 650 Menschen mussten vom DRK-Rettungsdienst behandelt werden und kamen in umliegende Krankenhäuser. 292 DRK-Mitarbeiter waren am zweiten Festivaltag im Einsatz, darunter 14 Ärzte.
Insgesamt blieb die Veranstaltung nach Polizeiangaben friedlich. "Unser größtes Problem ist derzeit das Wetter", sagte ein Polizeisprecher nach dem Platzregen. Es habe lediglich kleinere Diebstähle aus Zelten gegeben und zehn Körperverletzungen.
Zugleich schalteten rund 1,7 Millionen Musikfans bis Samstagnacht die Übertragungen im Fernsehen und Internet ein. Allein die Live-Berichterstattung verfolgten nach Angaben des Südwestrundfunks knapp eine Million Menschen. Dies entspricht den Angaben zufolge einer Steigerung von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Durchschnittsalter lag bei 33 Jahren.
dpa/okr/km - Bild: Thomas Frey (epa)