Die Ausstellung "Cléopâtre Superstar" beginnt mit einer der wohl ikonischsten Darstellungen der Pharaonenkönigin – ihrem Tod durch einen Schlangenbiss. Doch was nach dem Ende aussieht, markiert in Wahrheit den Beginn eines bis heute andauernden Erbes.
Denn auch mehr als 2.000 Jahre nach ihrem Tod fasziniert Kleopatra wie kaum eine andere Figur der Weltgeschichte. Das beweist auch die neue Ausstellung "Cléopâtre Superstar". Alleine in diesem Jahr ist es die fünfte Ausstellung in Europa, die sich voll und ganz um die Pharaonenkönigin dreht. An der Ausstellung auf dem Gelände der Europa Expo haben verschiedene Historiker und Archäologen und auch das Königliche Museum von Mariemont mitgewirkt.
"Als wir mit der Planung dieser Ausstellung begannen, war uns klar, dass wir in die Geschichte zurückblicken mussten", erklärt Claire Mercier, Historikern und Expertin für die Antike. "Man kann die heutige Kleopatra nicht verstehen, ohne zu wissen, wer sie war. Deshalb konzentriert sich der gesamte erste Teil der Ausstellung auf die historische Kleopatra. Das ermöglicht es uns, die Kluft zwischen der tatsächlich existierenden Person und dem Bild, das wir heute von ihr haben, zu verdeutlichen."
Das Bild der Pharaonenkönigin hat sich über die Jahrhunderte stetig gewandelt - von der gefürchteten Verführerin bis zur modernen Ikone weiblicher Stärke.
"Sie ist keine statische Figur, viel weniger als andere historische Persönlichkeiten. Das sorgt für eine Flexibilität und Wandlungsfähigkeit, die es erlaubt, sie nach Belieben darzustellen", so Mercier. "Daher wurde sie jahrhundertelang als westliche Aristokratin dargestellt. Erst ab dem 19. Jahrhundert nahm die Darstellung von ihr pharaonische Züge an. Auch heute noch ist es pharaonisch geprägt, wird aber stetig weiterentwickelt. Künstliche Intelligenz verleiht ihr sogar schon eine Marvel-artige Superhelden-Komponente."
Auch in Filmen, Serien oder Werbungen taucht Kleopatra auf - oder zumindest das Bild, das wir heutzutage von ihr haben.
Die Ausstellung "Cléopâtre Superstar" erlaubt es den Besuchern, in dieses Bild interaktiv einzutauchen und sogar am Ende herauszufinden, welcher Version von Kleopatra man selbst am ähnlichsten ist.
Auch der Historiker und Archäologe François de Callataÿ hat an der Ausstellung mitgearbeitet. "Diese Ausstellung ist einzigartig. Es gibt zwar jedes Jahr einige Ausstellungen über Kleopatra, aber diese hier ist absolut einzigartig und mit nichts zu vergleichen, was es jemals zuvor gegeben hat", sagt Callataÿ. "Dank dieser Räumlichkeiten und der Fläche von 2000 Quadratmetern haben wir die Möglichkeit, die Ausstellung so umfassend zu gestalten. Die Besucher bekommen so viele Eindrücke. Sie werden mit dem Gefühl nach Hause gehen, wirklich etwas gelernt zu haben."
Die Ausstellung "Clépâtre Superstar" läuft bis zum fünften Juli 2026.
Lindsay Ahn






