Seit Wochen herrscht Hochbetrieb in der Bpost Filiale an der Simarstraße in Eupen. Am Mittwochvormittag bringen Kunden im Minutentakt Päckchen und Pakete vorbei oder holen sie ab, damit Geschenke und kleine Aufmerksamkeiten pünktlich unter dem Weihnachtsbaum liegen. Auch wenn die Mitarbeiter in der kleinen Filiale noch alle Hände voll zu tun haben - der größte Ansturm ist bereits vorbei.
"Der größte Peak ist hinter uns", erklärt Alexander Stoffels von Bpost. "Der war eindeutig Anfang Dezember, da hatten wir landesweit 829.000 Pakete zugestellt. Das war ein absoluter Rekord. Aber mittlerweile stabilisiert sich die Lage wieder und in den Regalen ist wieder ein bisschen Platz."
Zum Vergleich: Im Jahr 2024 wurden täglich rund 550.000 Pakete durch Bpost verarbeitet. Im Jahr 2019 waren es 'nur' 281.000 Pakete pro Tag. Der enorme Zuwachs hat unterschiedlichen Gründe.
"Wir merken schon, dass die großen Händler immer mehr Druck machen. Zu gewissen Zeiten entstehen dann Peak-Momente. In der Regel geht das am Black-Friday los und dann gibt es mittlerweile ja auch die ganzen Singles-Days und anderen besondere Tage, die sich immer mehr bemerkbar machen. Es ist generell auch schon seit Covid festzustellen, dass es immer mehr zum E-Commerce gegangen ist. Früher hatten wir viele Briefe und nur wenig Pakete, das hat sich jetzt komplett gedreht."
Der Großteil der Pakete wird direkt von den Postboten ausgeliefert. Trifft der vor Ort niemanden an, werden die Pakete in den Postämtern zwischengelagert. Alleine das Postamt in Eupen fängt so rund 100.000 Pakete auf. Um dem Weihnachtsboom gerecht zu werden, stellt das Unternehmen in den verschiedenen Abteilungen zusätzliche Mitarbeiter ein: 1.500 Personen in den Sortier-, Verteil- und Sammelzentren, 700 weitere in den Support-Abteilungen wie Finanzen oder Personalwesen. Außerdem sind in der Vorweihnachtszeit rund 1.000 zusätzliche LKW auf den Straßen unterwegs, die die Päckchen von A nach B bringen. Bpost hat aber auch noch andere Lösungen parat.
"Zum Beispiel ist da unsere App. Der Kunde hat über die App die Möglichkeit, seine Wünsche für die Zustellung festzulegen. So kann man zum Beispiel sagen, dass das Paket direkt ins Postamt geliefert werden soll, so kann der Kunde es dann auch noch am gleichen Tag holen kommen. Man kann es aber auch beim Nachbarn hinterlegen lassen oder bei unseren neuen B-Boxen."
B-Boxen, das sind Paketboxen auf öffentlichen Plätzen wie zum Beispiel vor Geschäften oder an den Postfilialen selbst. Von diesen B-Boxen gibt es aktuell 13 Stück in der Deutschsprachigen Gemeinschaft, mit ihnen können Pakete abgeholt, aber auch versendet werden. Doch ob das Paket nun im Postamt oder in der B-Box landet - am besten wird es schnellstmöglich vom Kunden eingesammelt. Ansonsten kann es in den Postämtern oder Verteilzentren zu Rückstau kommen.
"Die Regalflächen, die wir hier haben, sind begrenzt und wir sehen auch, dass die Pakete inzwischen immer größer geworden sind. Deshalb ist es für uns sehr hilfreich, wenn der Kunde die Pakete zeitnah nach der Bestellung auch bei uns in den Filialen abholen kommt."
Auch in den kommenden Jahren rechnet Bpost mit weiter steigenden Paketmengen - nicht nur um die Weihnachtszeit. Doch Alexander Stoffels ist zuversichtlich, dass das Unternehmen die Herausforderung meistern wird.
Lindsay Ahn


