Die Premiere des Films fand im Kino Scala in Büllingen statt und entwickelte sich zu einem besonderen Ereignis. Beide Vorstellungen waren ausverkauft, die Stimmung im Saal erinnerte eher an ein Fußballstadion als an einen klassischen Kinobesuch. Szenenapplaus und Jubel begleiteten viele Sequenzen. Auch für den Filmemacher selbst hielt der Abend eine Überraschung bereit: Patric Fohnen wurde mit dem "Goldenen Hennes" ausgezeichnet, einer besonderen Ehrung innerhalb des Fanclubs. "Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Das ist unglaublich und bedeutet mir sehr viel", sagte Fohnen sichtlich bewegt.

Dass der Film so nah und authentisch wirkt, ist kein Zufall. Patric Fohnen ist selbst seit vielen Jahren Mitglied bei Cologne Power East Belgium und leidenschaftlicher Fan des 1. FC Köln. "Für mich war es eine große Ehre, dieses Projekt umsetzen zu dürfen", erklärt er. "Ich habe den Fanclub während des gesamten Jubiläumsjahres begleitet und war bei jeder großen Veranstaltung dabei." Diese Nähe ermöglichte Einblicke, die selbst Journalisten oft nicht erhalten.
Der Aufwand für das Projekt war beträchtlich. Obwohl Fohnen inzwischen in Österreich lebt, reiste er regelmäßig nach Ostbelgien, um keinen wichtigen Moment zu verpassen. "Wenn man so weit weg wohnt, merkt man erst recht, wie viel Herzblut in diesem Projekt steckt", sagt er. "Dieses Wollen, etwas für den Verein zu tun, war meine Motivation." Auch familiäre Bindungen nach Belgien halfen dabei, die Reisen immer wieder mit den Aktivitäten des Fanclubs zu verbinden.
Ein besonderes Highlight des Jubiläumsjahres war für Fohnen die große Choreografie im Stadion. "Diese Choreo sollte eigentlich schon vor fünf Jahren stattfinden und wurde immer wieder verschoben. Dass sie nun endlich umgesetzt werden konnte, war etwas ganz Besonderes", berichtet er. Ein einmaliges Erlebnis war es zudem, mit der Kamera direkt auf dem Spielfeld stehen zu dürfen. "Die Spieler waren ganz nah, beim Aufwärmen. Das hautnah mitzuerleben, war für mich eines der größten Highlights."
Für den Film führte Fohnen auch Interviews mit Personen aus der aktiven Fanszene, die normalerweise nicht mit der Presse sprechen. Möglich wurde dies durch das große Vertrauen innerhalb des Fanclubs. "Wir haben einen sehr guten Draht zueinander", erklärt er. "Deshalb war es relativ leicht, Gespräche zu führen, die sonst kaum zustande kommen."
Mit dem Abschluss der Kinovorstellungen endet das Projekt vorerst. Eine erneute Vorführung ist jedoch nicht ausgeschlossen, da noch nicht alle Mitglieder die Gelegenheit hatten, den Film zu sehen. Wehmut verspürt Patric Fohnen deshalb nicht. "Ich bin vor allem stolz darauf, etwas für die Ewigkeit geschaffen zu haben", sagt er. "Wenn man den Film in zehn oder zwanzig Jahren noch einmal anschaut, wird man ihn mit ganz anderen Gefühlen sehen."
Was Cologne Power East Belgium für ihn so besonders macht, fasst Fohnen zum Schluss klar zusammen: "Dieser Zusammenhalt ist einzigartig. Es spielt keine Rolle, ob du fünf oder 80 Jahre alt bist, woher du kommst oder welche Meinung du hast – jeder ist willkommen. Genau das macht Cologne Power aus."
Christophe Ramjoie