Rund ein Drittel der Frischetheke in der Metzgerei Janssen-Carrier in Baelen ist in der Weihnachtszeit einer ganz besonderen Wurst gewidmet: der "boudin blanc de Liège", der Lütticher Weißwurst. Zwölf Sorten gibt es hier zu entdecken.
Ganz neu in diesem Jahr sei die Sorte "Brie und Sirup", erklärt Christelle Janssen-Carrier. Aber es gibt auch Weißwurst mit Lebkuchen, Foie Gras und Äpfeln. Es gibt Sorten mit Kastanien und Orange, mit Ziegenkäse oder Feigen.
Eine ganz besondere Sorte ist "boudin aux lacquements". Christophe Carrier präsentiert auf einem Teller die süßen, in Ahornsirup getränkten, dünnen Waffeln. Die Idee, sie in seiner Wurst zu verarbeiten, sei ihm auf einer Kirmes in der Region gekommen, erklärt Christophe. Jedes Jahr versuche er, die Geschmäcker zu variieren. "Boudin aux lacquements" sei mittlerweile ein echter Klassiker.
Wer denkt, die Weißwurst ist fett, der irrt: Maximal 20 Prozent Fett darf die Wurst enthalten. Hauptbestandteile sind recht mageres Schweinefleisch, Milch, Zwiebeln und Brot. Das Wichtigste ist jedoch Majoran. Das Kraut darf in keiner der Varianten fehlen.
Seit 2014 haben sich die Lütticher Metzger bemüht, ein Gütelabel für ihre Weißwurst zu bekommen. Ende November war es dann soweit: Die "boudin blanc de Liège" hat das europäische Herkunftsssiegel IGP erhalten.
Doch ob mit Siegel oder ohne, den Kunden geht es einfach um die gute Wurst, so wie Alexander Schmidt aus Eupen. Für die Festtage hat er Weißwurst in verschiedenen Variationen bestellt. "Weil sie hier super schmeckt. Es ist eine Tradition. Wenn die Familie zu Weihnachten kommt, reichen wir das zum Apéro", freut sich der Eupener auf das Fest.
Und so dreht sich Weihnachten alles um die Wurst: Dieses Mal mit europäischem Gütesiegel.

Simonne Doepgen





