50 Millionen Euro sollte das ambitionierte Projekt "Worriken 4.0" kosten, als es 2021 vorgestellt wurde. Seitdem sind einige Jahre vergangenen und die Situation hat sich etwas verändert, sagt Ministerpräsident Oliver Paasch. "Man kann für 50 Millionen Euro nicht mehr das verwirklichen, was man sich ursprünglich gewünscht hatte. Darum haben wir im Einvernehmen mit den Verantwortlichen hier vor Ort entschieden, das Projekt "Worriken 4.0" abzuspecken."
Das bedeutet, die DG investiert weiterhin 50 Millionen Euro, aber für das Geld werden nur die wichtigsten Punkte erneuert oder ersetzt. So sollen acht neue Gruppenunterkünfte an neuer Fläche gebaut werden. Der Baubeginn wurde für das erste Halbjahr 2027 angesetzt. Nach der Fertigstellung sollen die alten Gebäude 2029 abgerissen werden. An gleicher Stelle soll dann ab 2029 der Neubau des neuen Sportkomplexes mit neuem Schwimmbad entstehen. Die alte Sportinfrastruktur soll bis zur Fertigstellung der neuen Gebäude genutzt werden können.
Daneben soll durch kleinere Investitionen die Renovierung der 28 Chalets voranschreiten, die vor einigen Jahren bereits von außen erneuert wurden. Außerdem soll der Hochseilgarten erneuert werden und Platz machen für die neuen Sporthallen.Auch die Gastronomieinfrastruktur soll weiterhin modernisiert werden. Die beiden großen Neubauprojekte sind zwar teurere Punkte auf der Liste, aber die DG habe da in gewisser Form gar keine andere Wahl.
"Wenn wir nicht die Gruppenunterkünfte sanieren, wenn wir nicht den Sporthallenkomplex erneuern, muss Worriken schließen. Das ist ein Fakt, weil wir haben im Bereich des Schwimmbads beispielsweise Statikprobleme. Wir haben Probleme mit der Gebäudehülle in der Sporthalleninfrastruktur. Man kann versuchen noch ein, zwei, vielleicht drei Jahre mit dem Bestand zurecht zu kommen, aber spätestens dann fallen diese Infrastrukturen zusammen, beziehungsweise müssen geschlossen werden aus Sicherheitsgründen." Das möchte die DG-Regierung vermeiden. Aus diesem Grund möchte man jetzt handeln, damit das Sport- und Freizeitzentrum auch weiterhin ein Ziel für Kinder und Jugendliche aus der Region und darüber hinaus bleibt.
Eines sei aber auch nach diesen Investitionen klar. "Mit Schulschwimmen, mit Schultourismus, mit relativ günstigen Sportaktivitäten, mit den Angeboten, die hier den regionalen Vereinen zur Verfügung gestellt werden, können wir niemals große Gewinne machen. Wir dürfen den Menschen keinen Sand in die Augen streuen. Diese Aktivitäten sind nicht rentabel. Wir müssen als öffentliche Hand die Frage beantworten "Sind wir bereit, in diesen Mehrwert für unsere Gesellschaft hier auch in der Eifel zu investieren, oder sind wir es nicht?". Die Regierung ist der Meinung, dass wir in diesen Mehrwert weiter investieren sollten, nicht zuletzt deshalb, weil Worriken über unsere Grenzen, unsere Gemeinschaftsgrenzen hinaus ein wirklicher Touristenmagnet ist und weil eben die lokale Bevölkerung davon konkret profitiert."
Um die übrigen Projektpunkte umzusetzen, die jetzt nicht mehr Teil von "Worriken 4.0"' sind, ist die DG auf der Suche nach privaten Partnern. Diese sollen dann die Investitionen in den eher lukrativeren Bereichen von Worriken übernehmen - beispielsweise die Renovierung der übrigen 20 Chalets, die auch von außen noch auf einem veralteten Stand sind, oder den Campingplatz. Ohne privaten Investor bleibt es aber dabei, dass "Worriken 4.0" deutlich abgespeckt wird und es dauert noch etwas länger, bis alles fertig ist.
Worriken Geschäftsführer Björn Pfeiffer blickt trotzdem positiv auf das neue kleinere Worriken 4.0. "Ich habe ein sehr positives Gefühl dabei, weil es uns auch die Zeit und auch die Möglichkeit gibt, sich noch intensiver mit dem Projekt oder mit den Projekten, die jetzt realisiert werden, auseinanderzusetzen, um diese möglichst passgenau realisieren zu können. Im "Design & Build" hatten wir ein großes Projekt, wo wir auf die Schnelle der Zeit, jetzt auch wenige Monate, sehr viele Entscheidungen hätten treffen müssen, die einmal, wenn sie entschieden worden wären, auch Konsequenzen mit sich gebracht hätten, wenn in Änderungen in der Infrastruktur reingegangen wäre. Von daher habe ich bei der ganzen abgespeckten Version dann dennoch ein positives Gefühl."
Sichtbar soll es dann 2027 losgehen mit den großen Projekten in Worriken. Das Ziel ist es, dann alle Punkte von "Worriken 4.0" mit den heutigen 50 Millionen Euro umzusetzen.
Robin Emonts






