Der Gemeinderat von Burg-Reuland hat eine ganze Reihe von Steuern und Gebühren festgelegt. Angesichts gestiegener Kosten bei der Müllentsorgung wurden unter anderem in diesem Bereich die Beträge angehoben.
Die Müllsteuer beträgt künftig 135 Euro für alleinstehende Personen (vorher 125 Euro). Für die anderen Haushalte beläuft sie sich auf einer Grundlage von 75 Euro plus 60 Euro pro Person, die in dem Haushalt lebt (vorher 70 plus 55 Euro). Bei einer Zweitwohnung beträgt die Steuer 100 Euro im Jahr.
Die Gebühren auf die Müllsäcke, die noch zuletzt erhöht worden waren, bleiben nun unverändert.
Wasserpreis steigt um 5 Eurocent pro Kubikmeter
Der Wasserpreis wird um 5 Eurocent erhöht auf 2,78 Euro pro Kubikmeter bei einem Verbrauch von 31 bis 5.000 Kubikmeter. Unterhalb dieser Schwelle beträgt der Preis 1,39 Euro pro Kubikmeter, ab 5.000 Kubikmeter 2,502 Euro pro Kubikmeter.
Der Zuschlag auf die Einkommenssteuer bleibt bei sieben Prozent, auf die Immobilienvorbelastung werden weiterhin 2.500 Zuschlaghundertstel erhoben. Gerade die vielen Alleinstehenden seien damit schon zur Genüge belastet, erklärte Finanzschöffe Serge Dollendorf, während eine Erhöhung des Zuschlags auf die Einkommenssteuer wegen der vielen Grenzgänger nach Luxemburg nur einen eingeschränkten Effekt hätte.
Eine Reihe von Steuern und Gebühren wurden für die kommenden sechs Jahre (2026-2031) festgelegt. Bei einer Vielzahl von Verwaltungsdokumenten oder Dienstleistungen wurden die Beträge ja nach Bedarf erhöht oder beibehalten.
Neue Steuern auf Werbetafeln mit Einschränkungen
Der Gemeinderat hat auch eine neue Steuer auf Werbetafeln für Veranstaltungen festgelegt. Sie beträgt 15 Euro pro Werbetafel, mit einem Zusatzbetrag von 15 Euro pro zusätzlichem Quadratmeter.
Ein verminderter Steuersatz von 1 Euro gilt für Veranstaltungen von allgemeinem und gemeinnützigem Interesse, die beispielsweise Informationszwecken oder karitativen Zwecken dienen, oder für Veranstaltungen von sportlichem oder kulturellem Interesse, die auf dem Gebiet der Gemeinde Burg-Reuland stattfinden und zur Förderung des sozialen Zusammenhalts in der Gemeinde beitragen.
Eine Steuer gilt auch für gewerbliche Werbetafeln (mobil oder feststehend) - je nach Werbefläche liegen die Steuersätze zwischen 110 Euro und 440 Euro. Für Werbetafeln mit mechanisch oder elektronisch laufender Sichtfläche wird pro Quadratmeter ein Steuersatz von 350 Euro berechnet.
Bürgermeister Alain Stellmann hob hervor, dass die Werbetafeln an Fußballplätzen von der Steuer ausgenommen werden. Er dankte in diesem Zusammenhang Jacky Greven, der das Kollegium auf diesen Punkt aufmerksam gemacht habe.
Auf Werbeschriften und Wurfsendungen werden weiterhin 15 Cent pro verteiltes Exemplar berechnet. Bei dieser Form der Werbung handele es sich aber um ein Auslaufmodell, sagte Schöffe Serge Dollendorf.
Hebel gegen Bauruinen und illegale Ablagerungen
Auf Bauruinen und unbewohnbare Gebäude werden weiterhin die gleichen Steuersätze angewandt: 500 Euro für das erste Jahr, für das zweite Jahr wird die Steuer auf 1.500 Euro festgelegt, ab dem dritten Jahr auf 3.000 Euro.
Im vergangenen Jahr habe die Gemeinde Burg-Reuland so rund 33.000 Euro an Steuern erhoben, sagte Serge Dollendorf. Noch höhere Sätze anzuwenden, sei juristisch fragwürdig, da sich die Maßnahme dann in Richtung Enteignung bewege.
Für illegale Müllablagerungen wird künftig eine Pauschale von 500 Euro berechnet, zuzüglich der entstandenen Kosten, die 500 Euro übersteigen. Nach einhelliger Meinung im Gemeinderat sollte in solchen Fällen streng durchgegriffen werden.
Letzte Phase beim Austausch von Straßenlampen
Beim Austausch von Straßenleuchten durch Energiesparlampen in Zusammenarbeit mit ORES Assets steht die sechste und letzte Phase an: Sie umfasst 96 Beleuchtungskörper in den Ortschaften Maldingen, Oudler, Stoubach, Bracht, Maspelt, Alster und Auel.
Romano Schmitz wollte wissen, ob es seit dem Austausch der Lampen dazu Rückmeldungen aus der Bevölkerung gegeben habe. Anfangs habe eine gewisse Skepsis geherrscht, räumte Serge Dollendorf ein, inzwischen würden aber die Vorteile der neuen Beleuchtungskörper geschätzt, was unter anderem Jacky Greven bestätigte.
Geteiltes Abstimmungsverhalten bei Kirchenfabriken
Zu den ordentlichen Haushalten der Kirchenfabriken trägt die Gemeinde Burg-Reuland im kommenden Jahr einen Gemeindeanteil von insgesamt fast 90.000 Euro bei. Der Betrag lag in der Vergangenheit schon deutlich höher, konnte vom vorigen Gemeindekollegium aber in Absprache mit den Kirchenfabrikräten gesenkt werden.
Bei der Abstimmung über die Haushalte 2026 gab es sechs Ja-Stimmen, eine Gegenstimme und fünf Enthaltungen (ein Ratsmitglied fehlte entschuldigt).
Die Arbeit in den Kirchenfabrikräten wurde ausdrücklich gewürdigt. Allerdings kämen auf die Gemeinde damit hohe Kosten zu. Romano Schmitz wies darauf hin, dass die Gemeinde Burg-Reuland mit 20 Kirchen einen erheblichen Anteil tragen müsse.
Bürgermeister Alain Stellmann erklärte, er habe im Zuge des Austauschs zwischen der DG und den Gemeinden Ministerpräsident Oliver Paasch vorgeschlagen, mit dem Bistum Lüttich über eine höhere Beteiligung des Bistums zu sprechen.
Karla Schommers fügte hinzu, dass die Kirchenfabriken offen seien für Neuerungen - auch wenn gewisse Umnutzungen sicher nicht wünschenswert wären.